Petraeus dämpft Hoffnungen auf Afghanistan-Abzug
16. August 2010In Pakistan steht eine Region so groß wie Italien unter Wasser. Inzwischen wird der Süden des Landes von der zweiten Flutwelle des Indus überschwemmt. 20 Millionen Menschen haben durch die Fluten ihr Zuhause verloren. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ist in das Land gereist, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen und um die Welt zu schneller Hilfe aufzurufen.
Petraeus bleibt skeptisch
Keine zwei Monate ist es her, seit Barack Obama seinen Oberbefehlshaber in Afghanistan, Stanley McChrystal, entlassen hat. Auslöser waren schwerwiegende Meinungsverschiedenheiten und öffentliche Kritik des Generals an der US-Regierung. Doch auch McChrystals Nachfolger, General David Petraeus, lässt sich den Mund nicht verbieten. Besonders, wenn es um den vom Weißen Haus anvisierten Beginn des Abzugs der US-Truppen aus Afghanistan geht. Wenn es sein muss, meinte Petraeus in einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC, würde er auch einen Konflikt mit dem Präsidenten nicht scheuen.
Wen Jiabao in der Kritik
Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao inszeniert sich gern als mitfühlender Mann des Volkes, besonders nach Katastrophen wie dem Erdbeben in Sichuan vor zwei Jahren oder den verheerenden Erdrutschen, die in diesem Sommer den Nordwesten Chinas verwüsteten. Alles Lüge, sagt Yu Jie, ein bekannter chinesischer Intellektueller. Sein Buch "Wen Jiabao - Chinas bester Schauspieler" gibt es seit diesem Montag zu kaufen, allerdings nur im liberalen Hongkong. Im übrigen China gelten andere Spielregeln; daran haben die chinesischen Behörden Yu Jie nochmals erinnert und ihm mit schweren Konsequenzen gedroht. Trotzdem fühlt sich Yu Jie der Wahrheit mehr verpflichtet als der Partei.
Rothemden vor Gericht
Im Frühjahr lieferten sich die thailändische Regierung und Oppositionelle schwere Straßenschlachten in Bangkok. Tagelang hatten sich die Regierungsgegner, die so genannten Rothemden, in einem Camp im Geschäftsviertel der thailändischen Hauptstadt verschanzt und sich geweigert, ihr Lager aufzulösen. Dann hatte Ministerpräsident Abhisit den Protest Mitte Mai mit Militärgewalt beendet, wobei es Tote und Verletzte gab. Jetzt müssen sich die Anführer der Rothemden vor Gericht verantworten.
Redaktion: Marco Müller und Thomas Kohlmann