Perus Jesuskind-Wunder wartet auf den Segen
In einem alten Dorf, das die Spanier im 16. Jahrhundert gründeten, soll das sogenannte Eucharistische Wunder von Eten stattgefunden haben. Peru hofft nun auf die Anerkennung des heiligen Phänomens durch den neuen Papst.
Pilgerreise nach Eten
Jedes Jahr pilgern viele Gläubige in die peruanische Kleinstadt Eten, um ein Wunder aus dem 17. Jahrhundert mit Bildern des Jesuskindes zu feiern, ein heiliges Phänomen, das vom Vatikan noch nicht anerkannt wurde. Doch der neue Papst Leo XIV. soll dies nun ändern.
"Divino Nino del Milagro" (Göttliches Wunderkind)
Am 2. Juni 1649 soll während einer Eucharistiefeier, bei der Brot und Wein in Leib und Blut Christi verwandelt werden, einem Dutzend Gläubigen ein Bild des Jesuskindes und drei kleine Herzen erschienen sein. Wenige Wochen später wurde berichtet, dass die Erscheinung zum zweiten Mal aufgetreten sei. Diese Ereignisse lösten eine tief verwurzelte lokale Verehrung aus, die bis heute anhält.
Der neue Papst sorgt für Euphorie
Die kürzliche Wahl von Papst Leo XIV., der jahrelang als Missionar in Peru tätig war, hat die Hoffnung auf eine offizielle Anerkennung des heiligen Phänomens neu entfacht - und auf die Errichtung eines würdevollen Gedenkortes, der dem einzigartigen eucharistischen Wunder gerecht wird.
Leo XIV. - in der Kirche Santa Maria Magdalena kein Unbekannter
Robert Prevost, der vergangene Woche zum ersten in den USA geborenen Pontifex wurde, verbrachte mehr als zwei Jahrzehnte mit verschiedenen Aufgaben und Tätigkeiten in Peru. Von 2015 bis 2023 war er Bischof der Diözese Chiclayo, einer Stadt an der Nordküste Perus, rund 15 Kilometer von Eten entfernt.
Hoffnung auf Anerkennung
"Mit diesem Papst, der hier in Chiclayo gelebt hat und das Thema gut kennt, werden sie uns bald als eucharistische Stadt anerkennen", hofft Catalino Puican optimistisch. Im Hauptraum seines Hauses dient eine Wand als Altar, wie in vielen Häusern der 14.000-Einwohner-Stadt. Statuetten der Jungfrau Maria, Rosenkränze und Porträts von Verstorbenen zeugen von der religiösen Passion der Bewohner.
Der Weg zum heiligen Schrein
"Das eucharistische Wunder ist ein Geschenk für ganz Peru", sagte Prevost bereits 2022. "Der Bau dieses Schrein ist ein Traum, den wir wahr werden lassen wollen." Die Einheimischen hoffen, dass die Anerkennung des Wunders mehr Gläubige anziehen und auch den Tourismus fördern wird. Bisher ist das Heiligtum für Pilger in der Kapelle der historischen Stadt zu sehen, deren Ruinen den Ort prägen.
Das strahlende Jesuskind von Eten
In der schlichten Santa Maria Magdalena Kirche steht die Statue, die die Erscheinung des Jesuskindes zeigt. Christus trägt eine traditionelle Kopfbedeckung und ist von Strahlen umgeben, die an die Sonne erinnern - eine verehrte Gottheit der einst blühenden Mochica-Zivilisation an der Nordküste Perus.
Warten auf den Papst persönlich
An der Wand der Kapelle, die dem "Divino Nino del Milagro" gewidmet ist, hängen Fotos und Wünsche von Gläubigen. Papst Leo XIV. werde "einen wichtigen Beitrag" zur offiziellen Anerkennung des Wunders leisten, sagt ein Bewohner der kleinen Stadt im Norden Perus. Viele Menschen hoffen, dass schon sehr bald ein päpstlicher Besuch bevorsteht.