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Tourismus-Flaute in Paris

23. August 2016

Urlauber aus aller Welt meiden Paris. Terroranschläge, Streiks und Überschwemmungen haben der französischen Hauptstadt im ersten Halbjahr Einbußen von rund 750 Millionen Euro beschert.

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Soldaten unter dem Eiffelturm Paris
Bild: Getty Images/Afp/Bertrand Guay

"Der Tourismussektor in Paris durchlebt derzeit eine Katastrophe. Kampagnen reichen nicht mehr aus, wir brauchen einen Rettungsplan", so der Leiter des Tourismusverbands im Großraum Paris, Frederic Valletoux. Die Region Île-de-France, zu der Paris zählt, verzeichnete insgesamt 8,5 Prozent weniger Hotelübernachtungen im ersten Halbjahr im Vergleich zu 2015. Bei Urlaubern aus dem Ausland lag das Minus mit 11,5 Prozent mehr als doppelt so hoch wie bei französischen Besuchern mit knapp 5 Prozent.

Besonders auffällig ist der Rücklauf bei japanischen Touristen. Laut dem Pariser Fremdenverkehrsamt halbierte sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Russen betrug das Minus 35 Prozent, bei den Chinesen 19,6 Prozent und bei den Amerikanern 5,7 Prozent.

Allein in der Region Île-de-France arbeiten rund 500.000 Menschen im Tourismussektor, einem für ganz Frankreich wichtigen Wirtschaftszweig. Er steuert über 7 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei, in der Region Île-de-France beträgt der Anteil sogar über 13 Prozent. Laut Valletoux sind massive Investitionen nötig, um die Arbeitsplätze in der Tourismusbranche zu schützen.

Die Tourismusindustrie leidet unter mehreren Vorfällen der letzten Zeit. Neben den Streiks und den Überschwemmungen im Juni in Paris gelten vor allem die Terroranschläge als Vorfälle, die dem Tourismus zu schaffen machen. Nicht nur in Frankreich: Heute meldete auch das Nachbarland Belgien, dass die Buchungszahlen der Hotels nach den Anschlägen im März in Brüssel drastisch zurückgegangen sind.

ey/fm (dpa, reuters)