Opel weiter tief in roten Zahlen
16. Februar 2012Opel bleibt damit das große Sorgenkind des US-Mutterkonzerns General Motors. Auch wenn Opel seine Verluste etwas verringern konnte. Im Sanierungsjahr 2010 war das Minus noch größer ausgefallen. Weltweit gesehen läuft es für GM hingegen besser: Der Gewinn stieg um 1,3 Milliarden auf 8,3 Milliarden Dollar. Der Umsatz erhöhte sich um elf Prozent auf 150 Milliarden. Der GM-Vorstandsvorsitzende Dan Akerson kündigte "neue Pkw, Crossover-Fahrzeuge und Trucks" an, um "auf diesen Resultaten" aufzubauen.
Schwacher Automarkt in Europa
Immer schwieriger wird die Lage dagegen bei Opel: Nach den GM-Zahlen fielen allein 560 Millionen Dollar der Jahresverluste in das letzte Quartal 2011. Opel leidet unter dem schwachen Automarkt in Europa und hat kaum Geschäft in den Boom-Märkten in Übersee, um diese Schwäche auszugleichen. Von Oktober bis Dezember fiel der Absatz von Opel und Vauxhall um 22.000 Stück gegenüber dem Vorjahr. Der Marktanteil ging von 9,0 auf 8,6 Prozent zurück. Im Gesamtjahr kam Opel auf 1,2 Millionen Autos, immerhin noch 35.000 mehr als 2010.
Im neuen Jahr hören die Probleme nicht auf: Im Januar sank der Opel-Absatz in der EU um 21 Prozent, wie der Verband ACEA am selben Tag mitteilte. Gleichzeitig dreht die auf kleine und günstige Autos ausgerichtete GM-Tochter Chevrolet in Europa immer mehr auf. Der aus der koreanischen Marke Daewoo entstandene Anbieter wuchs im Januar um 27 Prozent und ist schon fast so groß wie der spanische Konkurrent Seat.
Gerüchte über Schließung des Opel-Werks in Bochum
Zuletzt gab es immer wieder Spekulationen über weitere Einschnitte von GM bei Opel. Das Opel-Werk in Bochum könnte geschlossen werden, um Kosten zu sparen. Bestätigt wurden diese Gerüchte aber nicht. Opel war 2009 durch Missmanagement und Qualitätsprobleme tief in die Krise geraten. Bei einem von GM aufgelegten Sanierungsprogramm wurden seit 2010 europaweit 8000 Stellen abgebaut. Das Werk im belgischen Antwerpen wurde geschlossen. In Deutschland war von der Sanierung auch das Werk Bochum betroffen, wo mehr als 1.000 Stellen gestrichen wurden.
pb/fab (dapd,afp)