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PolitikNordkorea

Nordkoreas Machthaber will Atomstreitkräfte weiter ausbauen

9. Februar 2025

Noch zeigt sich Kim Jong Un unbeeindruckt vom neuerlichen Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump. Beide hatten in dessen erster Amtszeit nicht das schlechteste Verhältnis. Kann es nun zu einer Raketen-Einigung kommen?

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Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im Gespräch mit Genossen bei der Besichtigung einer Anlage zur Herstellung von Nuklearmaterial (Aufnahme vermutlich im Januar)
Kim Jong Un, der starke Mann in Pjöngjang, beim Besuch einer Anlage zur Herstellung von Nuklearmaterial (Archivbild) Bild: dpa/picture alliance

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un will den Ausbau der Atomstreitkräfte weiter vorantreiben. Sein Land wolle keine unnötigen Spannungen in der Region, werde aber "nachhaltige Gegenmaßnahmen ergreifen, um das regionale militärische Gleichgewicht zu gewährleisten", sagte Kim bei einem Besuch des Verteidigungsministeriums in der Hauptstadt Pjöngjang.

"Grenzenlose Aufrüstung mehr als gerechtfertigt"

Kim kritisierte in diesem Zusammenhang die militärische Zusammenarbeit der USA mit Südkorea und Japan. Diese erhöhe die Spannungen in der Region. Die weitere Stärkung der Atomstreitkräfte sei hier eine Gegenmaßnahme Nordkoreas, erklärte Kim laut einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA.

Am Freitag hieß es in einer Meldung von KCNA, das nordkoreanische Nuklearprogramm sei keine Verhandlungsmasse, sondern diene "dem Kampfeinsatz gegen feindliche Aggressoren". Es sei eine Waffe gegen feindliche Kräfte, die die Souveränität und Sicherheit des Landes sowie den regionalen Frieden bedrohten. Nordkoreas Politik der "grenzenlosen nuklearen Aufrüstung sei mehr als gerechtfertigt". KCNA gilt als Sprachrohr der kommunistischen Führung in Pjöngjang.

"Ich komme mit ihm aus, er kommt mit mir aus"

Kurz zuvor hatte US-Präsident Donald Trump bei einem Treffen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shigeru Ishiba bekräftigt, dass man weiterhin am Ziel einer "vollständigen Denuklearisierung Nordkoreas" festhalten werde. Bei einer anschließenden Pressekonferenz in Washington pries Trump zugleich sein gutes Verhältnis zu Machthaber Kim: "Wir werden Beziehungen zu Nordkorea haben, mit Kim Jong Un bin ich sehr gut ausgekommen", sagte der Republikaner mit Blick auf seine erste Amtszeit. "Ich komme mit ihm aus, er kommt mit mir aus. Und das ist eine gute Sache."

NEU 2019 Vietnam Hanoi | Donald Trump trifft den nordkoreanischen Anführer Kim Jong-un
Strahlende Gesichter, aber keine Einigung: Treffen von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un Ende Februar 2019 in HanoiBild: Evan Vucci/AP Photo/picture alliance

Während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 hatte Trump eine unkonventionelle Nordkorea-Politik verfolgt, die von anfänglichen Drohungen zu direkter Diplomatie mit Kim führte. Die beiden trafen sich dreimal: erst in Singapur, dann in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi und schließlich in der entmilitarisierten Zone Koreas im Juni 2019. Trotz dieser Bemühungen gab es keine Einigung beim Thema Atomwaffen.

Erster Waffentest in Trumps zweiter Amtszeit

Nordkorea hatte erst Ende Januar wieder strategische Marschflugkörper getestet - es war die erste Aktion dieser Art seit Trumps erneutem Amtsantritt. Das Land unterliegt wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms internationalen Strafmaßnahmen.

Im Gegensatz zu ballistischen Raketen sind Tests von Marschflugkörpern nicht von den UN-Sanktionen gegen das Regime in Pjöngjang betroffen. Solche Waffen können aber auch für den Einsatz atomarer Gefechtsköpfe verwendet werden. 

sti/AR (ap, dpa, rtr)