Nikolaus - ein ganzer Kerl in schweren Zeiten
Seit Jahrhunderten ist ihm seine Mission heilig: Am 6. Dezember kommt der Nikolaus und verteilt Süßigkeiten an alle braven Kinder. Auch in Corona-Zeiten ist auf ihn Verlass.
2020 - auch für den Nikolaus ist vieles anders
Ein Foto aus besseren Tagen: Nikolaus-Paraden wie diese sucht man im Lockdown vergeblich. 2020 ist Nikolaus ein Solo-Unternehmer. Er muss Abstand halten und einen Mund-Nasenschutz tragen. Er kann nicht die Kinder in Schulen und Kindergärten besuchen. Auch die Weihnachtsmärkte muss er von seinem Terminkalender streichen. Denn die bleiben in diesem Jahr geschlossen.
Nikolaus im Homeoffice
Das Bistum Essen schickt den heiligen Mann per Video-Schalte nach Hause, in die Kita oder ins Büro. Die Termine können per Internet gebucht werden. Bei ihrem virtuellen Besuch erzählen die Nikolaus-Darsteller die Geschichte des Heiligen, sprechen mit den Kindern, lassen sich Lieder und Gedichte vortragen.
Drive in: Der Nikolaus hält Hof
Dieser Nikolaus in den Niederlanden - dort heißt er übrigens Sinterklaas - hat sich für die Frischluft-Variante entschieden. Die Stadt Vorden hat einen Rundkurs organisiert, auf dem die Menschen dem Nikolaus so nah wie nur irgend möglich in der Corona-Pandemie kommen können. Denn seine Mission ist seit Jahrhunderten unverändert: die Menschen glücklich zu machen.
Sein Kennzeichen: Stab und Mitra
Nikolaus war ein Bischof im 4. Jahrhundert. Er lebte in Myra, heute Demre in der Türkei. Der Legende nach soll er sein ganzes Vermögen unter den Armen verteilt haben. Die katholische Kirche sprach ihn heilig. Heutzutage wird er oft mit dem Weihnachtsmann verwechselt. Doch der ist ohne die Bischofssymbole Stab und Mitra unterwegs.
Schneller als sein Kollege
Außerdem ist der Nikolaus dem Weihnachtsmann zeitlich weit voraus: er überrascht die Kinder bereits am 6. Dezember mit kleinen Geschenken und verkürzt ihnen so die Wartezeit, bis dann am 24. Dezember der Weihnachtsmann seine Gaben verteilt.
Keine Quarantänepflicht in Belgien
In Belgien reist der Nikolaus im November traditionell mit dem Dampfschiff aus Spanien an und wird euphorisch begrüßt. In diesem Jahr fand die Ankunft ohne Publikum statt. Aber in einem Brief versicherte die belgische Regierung den Kindern, dass Nikolaus nicht in Quarantäne müsse und trotz der nächtlichen Ausgangssperre seine Geschenke durch die Schornsteine fallen lassen könne.
Außen süß, innen hohl
Abstandsregeln? Für diese Herren nicht nötig! Nikoläuse zum Anbeißen gibt es schon seit 1820. Die ersten Exemplare wurden noch komplett aus Schokolade handgefertigt. Mittlerweile in Formen gegossen und innen hohl, werden in Deutschland jährlich rund 150 Millionen Schokoladen-Weihnachtsmänner hergestellt.
Ziel erreicht: Nikolausstiefel
Und so putzen die Kinder in Deutschland am Vorabend des 6. Dezember wieder eifrig ihre Stiefel und stellen sie erwartungsfroh vor die Tür. Waren die Kinder brav, sind die Stiefel am Morgen mit Süßigkeiten gefüllt, wenn nicht, dann finden sie eine Rute vor. Wie auch immer, sie können sich sicher sein, dass der Nikolaus auch in diesem Jahr - trotz Corona - seinen Job zuverlässig erledigt.