News kompakt: USA und Ukraine besiegeln Rohstoff-Deal
1. Mai 2025Nach langem Ringen haben sich die USA und die Ukraine auf die Einrichtung eines Wiederaufbaufonds geeinigt, der Washington Zugang zu Bodenschätzen in dem von Russland angegriffenen Land gewähren soll. US-Finanzminister Scott Bessent und die ukrainische Vizeregierungschefin Julia Swyrydenko unterzeichneten das entsprechende Vertragswerk in der US-Hauptstadt Washington. Swyrydenko sagte, der Wiederaufbaufonds solle in Projekte zur Förderung von Mineralien, Öl und Gas sowie in die damit verbundene Infrastruktur investieren. Der Fonds werde gleichberechtigt mit den USA betrieben.
Der Investitionsfonds soll auch Mittel zum Wiederaufbau der kriegszerstörten Ukraine erwirtschaften. Die USA erhalten mit dem Abkommen einen privilegierten Zugang zu ukrainischen Rohstoffen, darunter Metalle der Seltenen Erden, die für Hochtechnologie wichtig sind.
Heftige Gefechte in Syrien
Wenige Monate nach der Machtübernahme der neuen Regierung in Syrien kommt es in dem Land erneut zu blutigen Gefechten. Bei heftigen Zusammenstößen nahe der Hauptstadt Damaskus wurden nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Sana mindestens elf Menschen getötet. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London spricht von mindestens 22 Toten und mehreren Verletzten.
Der Beobachtungsstelle zufolge, die sich auf Aktivisten vor Ort bezieht, lieferten sich Mitglieder der drusischen Minderheit schwere Gefechte mit regierungstreuen, sunnitischen Kämpfern. Die von Islamisten geführte Regierung sicherte zu, "alle Teile" der Gesellschaft und damit auch die Glaubensgemeinschaft der Drusen zu schützen.
Indien schließt Luftraum für pakistanische Flugzeuge
Im Konflikt zwischen Indien und Pakistan nach dem Anschlag auf Touristen in Kaschmir verschärfen sich die Spannungen weiter. Die indische Regierung ließ den Luftraum für Maschinen aus dem Nachbarland schließen. Das Verbot gelte für alle in Pakistan registrierten oder angemieteten Flugzeuge und schließe auch Militärmaschinen ein, heißt es in einer Mitteilung der indischen Behörden an die Fluggesellschaften. Die Maßnahme gelte zunächst bis zum 23. Mai.
Zuvor hatte Pakistan seinen Luftraum für Flugzeuge aus Indien gesperrt. Am Dienstag vergangener Woche hatten Bewaffnete in der Urlauberstadt Pahalgam im indisch verwalteten Teil Kaschmirs 26 Touristen erschossen. Unter den flüchtigen Tätern sind laut Polizei pakistanische Staatsbürger. Bereits kurz nach dem Anschlag verhängten beide Länder gegenseitig massive Strafmaßnahmen.
Zahlreiche Kundgebungen am Tag der Arbeit
Zum Tag der Arbeit am 1. Mai rufen die Gewerkschaften und andere Organisationen zu Hunderten Kundgebungen und Veranstaltungen in ganz Deutschland auf. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) will unter dem Motto "Mach dich stark mit uns!" an die Beschäftigten appellieren, sich für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Auf einer zentralen Kundgebung in Chemnitz im ostdeutschen Bundesland Sachsen will die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi sprechen.
Mittlerweile fast jede fünfte Pflegekraft aus dem Ausland
Fast jede fünfte Pflegekraft in Deutschland kommt mittlerweile aus dem Ausland. Wie der Mediendienst Integration mitteilte, arbeiteten im vergangenen Jahr 306.700 ausländische Beschäftigte sozialversicherungspflichtig in der Pflege, das waren 17,8 Prozent. Dieser Wert ist demnach viermal so hoch wie noch 2013. Seit dem Jahr 2022 erfolgt das Beschäftigungswachstum in der Pflege ausschließlich über ausländisches Personal.
Mittlerweile hat dem Mediendienst zufolge auch rund jede sechste Ärztin oder jeder sechste Arzt eine ausländische Staatsbürgerschaft. Nach zuletzt verfügbaren Daten waren es etwa 64.000 Mediziner, davon bildeten Beschäftigte aus Syrien mit fast 5800 die größte Gruppe. Der Anteil ausländischer Ärzte lag insgesamt bei 14,9 Prozent im Jahr 2023.
Schwere Waldbrände wüten bei Jerusalem
Im Umkreis der israelischen Stadt Jerusalem toben schwere Waldbrände. Zahlreiche Feuerwehr- und Rettungskräfte sind im Einsatz, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Israels Verteidigungsminister Israel Katz wies das Militär an, die Feuerwehr zu unterstützen. Bislang melden die Behörden 13 Verletzte.
Die Polizei sperrte die Hauptverkehrsstraße zwischen Jerusalem und Tel Aviv und evakuierte mehrere Ortschaften. Außenminister Gideon Saar bat nach eigenen Angaben mehrere Länder, darunter Griechenland, Frankreich, Großbritannien und Italien um Unterstützung. Bereits vor einer Woche war die Region von Buschbränden betroffen gewesen und teilweise evakuiert worden.
Bergung der vor Sizilien gesunkener Luxusjacht "Bayesian" startet
Acht Monate nach dem Untergang der Luxusjacht "Bayesian" vor der Küste Siziliens sollen Spezialfirmen an diesem Samstag mit der Bergung des Wracks beginnen. Das Boot des britischen Milliardärs Mike Lynch soll von einem schwimmenden Kran an die Meeresoberfläche geholt werden, wie die italienische Küstenwache mitteilte. Insgesamt werde die Bergung 20 bis 25 Tage dauern.
Die mit zwölf Besatzungsmitgliedern und zehn Passagieren besetzte "Bayesian" war in der Nacht zum 19. August 2024 in der Nähe von Porticello vor der Küste Siziliens in einem Sturm gesunken. Ursache war eine Art Mini-Tornado über dem Mittelmeer. 15 Menschen konnten gerettet werden, sieben Personen kamen ums Leben, darunter Lynch und seine 18-jährige Tochter.
se/pg/sti (dpa, afp, rtr, ap, dw)
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