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PolitikGlobal

News kompakt: US-Zollstreit bringt Börsen schwer ins Trudeln

5. April 2025

An der Wall Street in New York sprachen Börsenhändler von einem "Ausverkauf". Die von US-Präsident Trump angekündigten pauschalen Zölle in Höhe von zehn Prozent sind in Kraft. Das Wichtigste in Kürze.

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Drei Händler sitzen vor ihren Monitoren auf dem Börsen-Parkett in New York
Händler auf dem Börsen-Parkett an der Wall Street in New York Bild: Richard Drew/AP/dpa/picture alliance

Die Ankündigung Chinas, Gegenzölle auf Importe aus den USA zu erheben, hat den jüngsten Kurseinbruch an den New Yorker Börsen am Freitag noch verschärft. Der Index  Dow Jones Industrial sackte um weitere 5,5 Prozent ab. Die hohen Verluste wurden von weit überdurchschnittlichen Handelsumsätzen begleitet. Börsenexperten sprachen von einem "Ausverkauf". Mit einem Wochenminus von mehr als acht Prozent war es für den Dow die verlustreichste Börsenwoche seit Jahren. Der Deutsche Aktienindex Dax verlor am Freitag 4,9 Prozent.

Generell wächst die Sorge vor einer Talfahrt der weltweiten Konjunktur. Eine globale Rezession sei nicht mehr auszuschließen, sagte Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank Liechtenstein der Nachrichtenagentur Reuters.

US-Präsident Trump mit einer großen Schautafel in der Hand, auf der verschiedene Länder stehen
Weitere US-Zölle: Präsident Trump am Mittwoch im Rosengarten des Weißen HausesBild: Brendan Smialowski/AFP

Die Bundesregierung warnte nach der Ankündigung der US-Zölle vor einer Verschärfung des Handelskonflikts. Ziel sei eine Deeskalation auf dem Verhandlungsweg, erklärte ein Regierungssprecher.

Zehn-prozentiger US-Zollaufschlag in Kraft getreten

Seit Mitternacht Ostküstenzeit erheben die Vereinigten Staaten für die Einfuhr von Waren einen pauschalen Zollaufschlag von zehn Prozent. Bestimmte Güter sind davon ausgenommen. Dazu gehören Produkte, für die bereits andere Zollregelungen gelten wie Stahl und Aluminium oder Autos und Autoteile. Der zehn-Prozent-Aufschlag gilt auch nicht für bedeutende Waren wie Arzneimittel, Halbleiter, Kupfer und Holzprodukte.

Höhere Zölle für eine Reihe weiterer Staaten folgen in einem zweiten Schritt am kommenden Mittwoch. Ab dann gilt unter anderem der 20-prozentige Aufschlag für Güter und Dienstleistungen aus der Europäischen Union.

US-Zölle bedrohen deutsche Winzer

Präsident Donald Trump wirft den internationalen Handelspartnern vor, die USA - so wörtlich - "über den Tisch zu ziehen". Er stößt sich vor allem daran, dass die USA deutlich mehr aus dem Ausland importieren als sie selbst exportieren.

Trump verlängert Frist für Tiktok-Verkauf

Donald Trump hat der chinesischen Videoplattform Tiktok 75 weitere Tage für den Verkauf an einen neuen Investor eingeräumt. Der Deal sei noch nicht unterschriftsreif, es gebe aber "enorme Fortschritte", schrieb der US-Präsident am Freitag auf seiner Onlineplattform Truth Social wenige Stunden vor Ablauf der Frist.

Tiktok-App auf einem Mobiltelefon
Tiktok: bei Jugendlichen in den USA äußerst beliebt - bei der Regierung in Ungnade gefallenBild: Michael M. Santiago/Getty Images/AFP

Tiktok droht in den USA ein Verbot, falls der chinesische Mutterkonzern Bytedance keinen Käufer finden sollte. Dem vor allem bei Jugendlichen beliebten Kurzvideodienst wird vorgeworfen, seine Nutzer für die Regierung in Peking auszuspionieren.

Selenskyj wirft Russland Angriffe auf zivile Objekte vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland eine bewusste Kriegsführung gegen Städte und andere zivile Einrichtungen vorgeworfen. Allein in den vergangenen 24 Stunden habe das russische Militär Angriffe auf die Städte Krywyj Rih und Charkiw lanciert - trotz einer Abmachung zum Schutz von Energieanlagen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Zerstörte Fenster und Schäden an der Fassade eines Mehrfamilienhauses
Nach einem russischen Raketenangriff auf Kryvyi Rih am Freitag Bild: Dnipropetrowsk Regional Military/REUTERS

Bei einem russischen Raketenangriff auf die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten, Krywyj Rih, wurden nach Behörden-Angaben am Freitag 18 Menschen getötet. Unter ihnen seien neun Kinder, teilte der örtliche Gouverneur mit. Mehr als 60 Menschen seien bei dem Angriff auf Krywyj Rih verletzt worden.

Bundespräsident sieht Rückschritte für sexuelle Minderheiten

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat vor Rückschritten bei der Gleichbehandlung von queeren Menschen gewarnt. Er sehe "mit Sorge die Gefahr eines gesellschaftlichen Rollback – hier in Deutschland und weltweit", sagte Steinmeier in Berlin. Anlass war ein Empfang im Schloss Bellevue anlässlich des 35. Gründungsjubiläums des Verbandes Queere Vielfalt, der aus dem LSVD hervorgegangen ist, dem Lesben- und Schwulenverband in Deutschland. Die Nichtregierungsorganisation vertritt die Interessen der LGBTQ-Community, also von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen sowie weiteren sexuellen Minderheiten.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beim Empfang im Schloss Bellevue
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beim Empfang im Schloss Bellevue Bild: Sebatian Gollnow/dpa/picture alliance

Das Hauptrisiko sieht Steinmeier aktuell im politischen Kurs von US-Präsident Donald Trump und seiner Regierung. "In den USA will eine selbsternannte Elite die Zeit zurückdrehen", sagte Steinmeier. Er nannte die Anerkennung von nur noch zwei Geschlechtern, den geplanten Ausschluss von Transmenschen aus der Armee und die Einstellung von Diversitätsprogrammen in den Vereinigten Staaten. 

Minensuchratte kommt ins Guinness-Buch der Rekorde

Eine Minensuch-Ratte hat in Kambodscha einen neuen Weltrekord im Erschnüffeln von Landminen aufgestellt. Das Nagetier mit dem Namen "Ronin" machte seit 2021 insgesamt 109 Landminen und 15 weitere womöglich tödliche Kriegsüberreste ausfindig, wie die belgische Hilfsorganisation Apopo mitteilte.

Die Ratte "Ronin" schnüffelt auf dem Boden
Ratte "Ronin" auf der Suche nach Landminen Bild: Apopo/Handout/picture alliance/dpa

Mit seinen "außergewöhnlichen Leistungen" habe sich Ronin den Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde für "die meisten von einer Ratte erschnüffelten Landminen" verdient, so Apopo weiter. Dies zeige, wie wichtig die Rolle von Ratten bei dem Aufspüren von Minen sei. Nach dem 1991 beendeten jahrzehntelangen Bürgerkrieg in Kambodscha gehörte das südostasiatische Land zu den am stärksten verminten Ländern der Welt.

se/AR/fab (dpa, afp, rtr, ap, epd, kna)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.