News kompakt: US-Sondergesandter soll Druck auf Putin machen
6. August 2025Kurz vor Ablauf eines US-Ultimatums an Russland, den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden, ist der amerikanische Sondergesandte Steve Witkoff nach Moskau gereist. Er wurde am Flughafen vom russischen Sondergesandten Kirill Dmitrijew in Empfang genommen.
Am Freitag läuft eine Frist ab, die US-Präsident Donald Trump dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gesetzt hatte. Bis dahin soll eine Waffenruhe zwischen zwischen Moskau und Kyjiw erreicht werden. Andernfalls drohen Russland und seinen Handelspartnern neue Sanktionen der Vereinigten Staaten. Bevor er Strafmaßnahmen auf den Weg bringe, wolle er die Gespräche Witkoffs in Moskau abwarten, sagte Trump. Russland zeigte sich von den Drohungen bisher unbeeindruckt.
Japan erinnert an Atombombenabwurf von 1945
In Japan ist der Opfer des Atombombenabwurfs auf die Stadt Hiroshima vor 80 Jahren gedacht worden. Bei der Zeremonie rief Bürgermeister Kazumi Matsui insbesondere die junge Generation dazu auf, den Kampf gegen Atomwaffen fortzusetzen. Regierungschef Shigeru Ishiba erklärte, auf dem Weg zu einer "Welt ohne Atomwaffen" sei es Japans Aufgabe, "die Führung zu übernehmen".
Durch den Einsatz einer US-Atombombe am 6. August 1945 starben schätzungsweise 140.000 Menschen. Drei Tage später warf ein Bomber der Vereinigten Staaten eine zweite Atombombe über der Stadt Nagasaki ab. Kurz darauf kapitulierte das japanische Kaiserreich.
Auswärtiges Amt lehnt Städteinitiative für Gaza-Kinder ab
Die Bereitschaft deutscher Städte, besonders schutzbedürftige Kinder aus dem Gazastreifen aufzunehmen, stößt in der Bundesregierung auf wenig Zustimmung. Viel hilfreicher sei es, Länder in der Nahost-Region zur Aufnahme zu motivieren, betonte die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Serap Güler. Hier sei Deutschland bereits aktiv und biete auch weitere Unterstützung an, sagte die Politikerin der konservativen CDU dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
In den vergangenen Tagen hatten Hannover, Düsseldorf, Bonn, Kiel und Leipzig erklärt, sie wollten Leid lindern und ein Zeichen der Humanität setzen. Es sei aber ein geordnetes Verfahren auf Bundesebene nötig, um die entsprechende Hilfe zu ermöglichen.
Neuer polnischer Präsident Nawrocki tritt Amt an
In Polen beginnt ein neues Kapitel in der Konfrontation zwischen proeuropäischer Regierung und rechtsnationalem Staatschef: In den Präsidentenpalast in Warschau zieht an diesem Mittwoch Karol Nawrocki ein, der wie sein Vorgänger Andrzej Duda in Opposition zum liberalen Premier Donald Tusk steht. Mit seinem Motto "Polen zuerst" hatte Nawrocki die Präsidentenwahl Anfang Juni knapp gegen den Pro-Europäer Rafal Trzaskowski gewonnen.
Der Staatschef hat in Polen mehr Befugnisse als etwa der Bundespräsident in Deutschland: Er ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte, bestimmt die Außenpolitik mit und hat das Recht, Gesetze einzubringen oder sein Veto gegen sie einzulegen. Es wird erwartet, dass Nawrocki diese Macht nutzen wird, um den Kurs der Tusk-Regierung verstärkt zu blockieren. Der 42-Jährige gehört keiner Partei an, wird aber wie Duda von der rechtsnationalistischen PiS unterstützt, die Polen von 2015 bis 2023 regierte.
Rumäniens Wende-Präsident Iliescu gestorben
Der frühere rumänische Staatschef Ion Iliescu ist tot. Er starb im Alter von 95 Jahren infolge einer Krebserkrankung, wie die Regierung in Bukarest mitteilte. Iliescu wurde 1990 nach dem Sturz des kommunistischen Diktators Nicolae Ceausescu der erste demokratisch gewählte Präsident des südosteuropäischen Landes. Er war einer der Wegbereiter der Beitritte Rumäniens zur NATO und zur Europäischen Union.
Im Zusammenhang mit Gewalttaten während des Umsturzes im Dezember 1989 wurden Iliescu Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Auch ließ er kurz nach seiner Wahl 1990 Proteste gewaltsam niederschlagen. Die diesbezüglichen Verfahren wurden jedoch eingestellt.
Iran ordnet hitzebedingte Behörden-Schließung an
Wegen einer Hitzewelle im Iran bleiben öffentliche Einrichtungen in weiten Teilen des Landes geschlossen. Mit der Maßnahme soll unter anderem der durch den Betrieb von Klimaanlagen entstehende Stromverbrauch reduziert werden, wie staatliche Medien berichteten. Betroffen sei auch die Hauptstadt Teheran.
Die seit Mitte Juli andauernden hohen Temperaturen führten bereits zu landesweiten Stromausfällen. Auch deswegen dürfte die Industrieproduktion zuletzt stark zurückgegangen sein. Der Iran hat zudem mit Wassermangel zu kämpfen. In der Islamischen Republik ist von der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten die Rede.
wa/haz (dpa, afp, rtr)
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