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PolitikGlobal

News kompakt: UN warnen vor Folgen der Gletscherschmelze

21. März 2025

Die Gletscherschmelze gefährdet die Wasserversorgung von Hunderten Millionen Menschen, machen Experten der Vereinten Nationen deutlich. Der Flughafen London-Heathrow bleibt heute geschlossen. Das Wichtigste in Kürze.

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Gletscher am Mount-Kenya-Massiv sind stark zurückgegangen
Auch die Gletscher am Mount-Kenya-Massiv sind stark zurückgegangen Bild: LUIS TATO/AFP

Die Gletscher der Erde schmelzen nach Erkenntnissen der Wetterorganisation der Vereinten Nationen schneller denn je. In einem in Genf veröffentlichten Bericht heißt es, der immer schnellere Rückgang der gewaltigen Süßwasserspeicher gefährde die Wasserversorgung von Hunderten Millionen Menschen. Es drohe eine "Lawine kaskadenartiger Auswirkungen auf Wirtschaft, Ökosysteme und Gesellschaften", und zwar auf globaler Ebene.

Seit 2022 gingen Gletscher demnach so stark zurück wie nie zuvor seit Beginn der Klimabeobachtung. Dieser Freitag wird erstmals als Welt-Gletscher-Tag begangen, um auf die Bedeutung der Gletscher aufmerksam zu machen.

EU plant massive Aufrüstung bis 2030

Die Europäische Union will in den nächsten fünf Jahren deutlich aufrüsten. Die EU-Staats- und Regierungschefs vereinbarten bei ihrem Gipfeltreffen in Brüssel, alles zu tun, um Europas Verteidigungsbereitschaft entscheidend zu stärken. Vor dem Hintergrund der Bedrohung aus Russland und einem möglichen Wegfall der Unterstützung der USA sind Investitionen von bis zu 800 Milliarden Euro in die Verteidigung vorgesehen.

Ursula von der Leyen vor einer EU-Flagge in Brüssel
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Bild: NICOLAS TUCAT/AFP/Getty Images

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will unter anderem "ein neues europäisches Finanzinstrument" schaffen, das Darlehen in einer Gesamthöhe von 150 Milliarden Euro vorsieht. Geplant ist auch, Auflagen und Vorschriften für die Rüstungsindustrie zu lockern.

Viktor Orban in BRüssel
Ungarns Regierungschef Viktor Orban: Er will keiner EU-Erklärung zur Ukraine mehr zustimmen Bild: Ludivic Marin/AFP/Getty Images

Südliche EU-Länder meldeten Zweifel an dem Finanzkonzept an. Ungarns Regierungschef Viktor Orban betonte, man werde keine neue EU-Entscheidung zugunsten der Ukraine akzeptieren.

Bundesrat stimmt über Grundgesetzänderung ab

Der Bundesrat stimmt an diesem Freitag über die drei Grundgesetzänderungen für das historische Finanzpaket von konservativer Union aus CDU/CSU und Sozialdemokraten ab. Nachdem am Dienstag bereits der Bundestag mit Zweidrittelmehrheit das Milliarden-Schuldenpaket für Deutschland gebilligt hatte, ist diese Zweidrittelmehrheit auch in der Länderkammer nötig.

Nach der Einigung zwischen CSU und Freien Wählern im südlichen Bundesland Bayern gilt die Zustimmung des Bundesrats als wahrscheinlich. Unionsparteien und SPD wollen künftig Verteidigungsausgaben von mehr als einem Prozent der Wirtschaftsleistung von der Schuldenbremse ausnehmen und ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz auflegen. 

Russland erklärt deutsche Denkfabrik für unerwünscht

Russland hat die renommierte Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) zur unerwünschten Organisation erklärt. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Moskau mit. Zur Begründung hieß es, die Denkfabrik in Berlin diskreditiere die Innen- und Außenpolitik der russischen Regierung. Im Ukraine-Krieg trete sie für Sanktionen gegen Moskau und eine militärische und finanzielle Unterstützung Kyjiws ein. Die Einstufung als unerwünschte ausländische Organisation kommt einem Betätigungsverbot in Russland gleich. Für russische Experten kann eine Kooperation mit solchen Organisationen strafbar sein.

Russlands Staatschef Wladimir Putin
Russlands Staatschef Wladimir Putin: Unter seiner Führung wurden bereits mehr als 200 internationale Organisationen für "unerwünscht" erklärt Bild: Gavriil Grigorov/SNA/IMAGO

Das Auswärtige Amt in Berlin verurteilte die Entscheidung. Der russische Präsident Wladimir Putin "schottet Russland immer weiter ab", kritisierte das Ministerium in Onlinediensten.

Die DGAP bietet nach eigenen Angaben seit 70 Jahren eine Plattform für außen- und sicherheitspolitische Analysen und strategische Debatten. Expertinnen und Experten der DGAP beraten Verantwortliche in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft auf Grundlage ihrer außenpolitischen Forschungsarbeit und bilden künftige Entscheider aus.

Türkische Polizei geht gegen Protestierende vor

Nach der Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu halten die Proteste in der Türkei an. In den Großstädten Istanbul, Izmir, Ankara und Eskisehir ging die Polizei mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Demonstrierende vor, wie verschiedene Nachrichtenportale berichten. Es gab Verletzte. In der Hauptstadt Ankara schlossen sich Parlamentsabgeordnete zu einem Protestmarsch zusammen.

Viele Menschen in einem Demonstrationszug
Proteste am Donnerstagabend: In vielen türkischen Städten gehen die Menschen trotz eines Demonstrationsverbotes wieder auf die StraßeBild: ANKA

Imamoglu war am Mittwoch gemeinsam mit vielen weiteren Menschen festgenommen worden. Am Sonntag wollte seine sozialdemokratische Partei CHP ihn als Präsidentschaftskandidaten für die Wahl 2028 in der Türkei nominieren. Imamoglu gilt als potenziell aussichtsreichster Herausforderer des autoritär regierenden Präsidenten Recep Tayip Erdogan.

Trump leitet Auflösung des Bildungsministeriums ein

US-Präsident Donald Trump hat ein Dekret zur Zerschlagung des Bildungsministeriums in Washington unterzeichnet. Ziel sei es, das Ressort "ein für alle Mal" zu eliminieren, sagte der Republikaner bei einer Zeremonie im Weißen Haus. In dem Dekret wird Bildungsministerin Linda McMahon angewiesen, alle notwendigen Schritte zu ergreifen, um die Funktionen des Ministeriums auf ein Minimum zu reduzieren. Um das Ressort komplett abzuschaffen, ist die Zustimmung der beiden Parlamentskammern des Kongresses nötig.

US-Präsident Trump im Oval Office im Weißen Haus in Washington mit dem Dekret zur Auflösung des Bildungsministeriums - hinter ihm Schülerinnen und Schüler an Schulbänken
US-Präsident Trump im Oval Office mit dem Dekret zur Auflösung des Bildungsministeriums - hinter ihm waren Schülerinnen und Schüler an Schulbänken platziert worden Bild: Carlos Barria/REUTERS

In den USA liegt die Verantwortung für das Bildungswesen hauptsächlich bei den Bundesstaaten und lokalen Behörden. Das Bildungsministerium in Washington spielt eine unterstützende Rolle. Es vergibt jedoch Bundesmittel, verwaltet Förderprogramme und analysiert Bildungsdaten. Viele Bildungseinrichtungen sind auf diese Finanzierung angewiesen.

Britischer Airport London-Heathrow geschlossen

An Londons Großflughafen Heathrow werden an diesem Freitag keine Maschinen starten oder landen. Der Airport bleibt den ganzen Tag über wegen eines Stromausfalls geschlossen, wie der Betreiber mitteilte. Grund für den Stromausfall sei ein Brand in einem Umspannwerk in Hayes, das den Flughafen versorgt. Passagiere wurden angewiesen, nicht zum Flughafen zu kommen und ihre Fluggesellschaft zu kontaktieren. 

Das von der Londoner Feuerwehr zur Verfügung gestelltes Foto zeigt den Brand in einem Umspannwerk in Hayes
Das von der Londoner Feuerwehr zur Verfügung gestelltes Foto zeigt den Brand in einem Umspannwerk in HayesBild: London Fire Brigade/PA Media/dpa/picture alliance

Laut dem Tracking-Portal Flightradar 24 waren am frühen Morgen rund 120 Maschinen in der Luft, die entweder alternative Flughäfen anfliegen oder zu ihrem Startflughafen zurückkehren mussten. Auch tausende Haushalte in der Region hatten laut britischen Medienberichten keinen Strom.

se/AR (dpa, afp, rtr, ap)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MEZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.