News kompakt: Ukraine beklagt Probleme mit deutschen Waffen
11. April 2025Etliche der von Deutschland in die Ukraine gelieferten Waffensysteme sind wohl nur bedingt einsetzbar. Das geht aus einem internen Bundeswehr-Protokoll hervor, das auf einem Vortrag des stellvertretenden Militärattachés der deutschen Botschaft in Kyjiw basiert. Das Papier liegt dem Norddeutschen Rundfunk (NDR), dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) und der "Süddeutschen Zeitung" vor.
Demnach zeichnet sich etwa die Panzerhaubitze 2000 durch eine "hohe technische Anfälligkeit" aus, ihre Kriegstauglichkeit werde von der Ukraine infrage gestellt. Beim Kampfpanzer Leopard 2 sei der Aufwand der Instandsetzung hoch, oft sei keine Reparatur an der Front möglich. Auch die "Patriot"-Flugabwehr wurde als "untauglich für den Kriegseinsatz" beschrieben, weil keine Ersatzteile geliefert werden könnten. "Uneingeschränkt kriegstauglich ist kaum ein deutsches Großgerät", wurde der Bundeswehr-Diplomat im Protokoll wörtlich zitiert.
Koalitionsvertrag in Deutschland nimmt erste Hürde
Als erste der drei beteiligten Parteien hat die konservative CSU dem ausgehandelten Koalitionsvertrag von Union und SPD auf Bundesebene zugestimmt. In einer Schaltkonferenz billigten der Parteivorstand, die Gruppe der CSU-Abgeordneten im Bundestag und die Fraktion der Christsozialen im Bayerischen Landtag einstimmig das Papier.
Die CDU als die größere Schwesterpartei der CSU will auf einem sogenannten Kleinen Parteitag Ende April über den Vertrag entscheiden. Die Sozialdemokraten werden eine Mitgliederbefragung durchführen. Erst nach der Zustimmung aller drei Parteien soll CDU-Chef Friedrich Merz Anfang Mai zum neuen Bundeskanzler gewählt werden.
Trump lobt EU-Verzicht auf Zollaufschläge
US-Präsident Donald Trump hat den vorläufigen Verzicht der Europäischen Union auf Gegenzölle positiv bewertet. Dieser Schachzug sei "sehr schlau", erklärte Trump in Washington. Nach dessen jüngster Kehrtwende im Zollstreit hatte die EU bereits beschlossene Einfuhrabgaben ebenfalls für 90 Tage ausgesetzt. Trump meinte dazu, die EU sei "bereit zur Vergeltung" gewesen. Dann hätten sich die Europäer aber für Zurückhaltung entschieden, als sie sein hartes Vorgehen gegen China bemerkt hätten.
Für die Volksrepublik gelten nach Angaben des Weißen Hauses nun US-Zollaufschläge von insgesamt 145 Prozent. Trump begründete den Schritt damit, dass China den Weltmärkten gegenüber "mangelnden Respekt" entgegenbringe.
Supreme Court urteilt in Abschiebefall gegen US-Regierung
Das Oberste Gericht der Vereinigten Staaten hat sich für die Rückführung eines unrechtmäßig nach El Salvador abgeschobenen Mannes ausgesprochen. Eine Frist dafür setzte der Supreme Court in Washington jedoch nicht. Auf Initiative der Trump-Regierung war der 29 Jahre alte Kilmar Abrego García gemeinsam mit zahlreichen mutmaßlichen Bandenmitgliedern Mitte März in ein Hochsicherheitsgefängnis für Schwerverbrecher gebracht worden. Später räumte die Regierung einen "Verwaltungsfehler" ein.
Der aus El Salvador stammende García besaß seit Jahren eine Aufenthaltsgenehmigung für die USA, die ihm wegen drohender Verfolgung in seiner Heimat erteilt worden war. Dennoch wurde er kürzlich im Bundesstaat Maryland festgenommen und abgeschoben.
Israel erhöht Alarmstufe vor Pessach-Fest
Kurz vor Beginn des jüdischen Pessach-Festes hat Israels Militär die Alarmstufe im ganzen Land nach oben gesetzt. Dies wurde nach einer Lagebeurteilung durch Generalstabschef Ejal Zamir entschieden, wie die Streitkräfte mitteilten. Die Präsenz der Armee in verschiedenen Teilen Israels werde verstärkt.
Pessach ist eines der wichtigsten jüdischen Feste. Es erinnert an den überlieferten Auszug des Volkes Israel aus Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei. In diesem Jahr beginnt das Fest am Samstagabend und endet am 20. April. In Israel gehen mit Pessach zweiwöchige Schulferien einher. Viele Israelis haben frei und besuchen Familie und Freunde.
Modehaus Versace gehört künftig zu Prada
Zwei der größten Namen der italienischen Modewelt werden unter einem Dach vereint: Der Luxuskonzern Prada übernimmt das Mailänder Modehaus Versace. Der Kaufpreis wurde mit 1,25 Milliarden Euro angegeben. Mit der Übernahme setzt Prada seinen Expansionskurs fort. Während Versace zuletzt Verluste schrieb, trotzte Prada der allgemeinen Abkühlung der Nachfrage im Luxussegment.
Versace war jahrzehntelang ein Familienunternehmen. Nach der Ermordung des Gründers Gianni Versace 1997 hatte seine Schwester Donatella dort die Führung übernommen. Kurz vor ihrem 70. Geburtstag gab sie Ende März den Job als Kreativdirektorin des Modehauses auf.
wa/se/sti (dpa, afp, rtr, epd)
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