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PolitikGlobal

News kompakt: Trump verlässt vorzeitig G7-Gipfel in Kanada

17. Juni 2025

Vor der Abreise des US-Präsidenten verabschiedet die G7-Gruppe eine Erklärung zum Konflikt zwischen Israel und dem Iran. Bei einem russischen Luftangriff auf Kyjiw werden 14 Menschen getötet. Das Wichtigste in Kürze.

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Donald Trump schaut grimmig
US-Präsident Donald Trump in Kananaskis Bild: Adrian Wyld/The Canadian Press/AP/picture alliance

US-Präsident Donald Trump hat den Gipfel der sieben führenden westlichen Industrienationen (G7) in Kanada einen Tag früher als geplant verlassen. Das Weiße Haus in Washington begründete die Abreise mit der angespannten Lage im Nahen Osten. Zuvor hatten sich die Staats-und Regierungschefs der G7-Gruppe in Kananaskis in den Rocky Mountains auf eine Erklärung zum Konflikt zwischen Israel und dem Iran verständigt. In dem Text wird Israels Recht auf Selbstverteidigung betont. Weiter heißt es, der Iran dürfe niemals in den Besitz einer Atomwaffe kommen.

G7-Teilnehmer stehen in einer Reihe
Zum Gruppenbild der G7-Teilnehmer erscheint Donald Trump (4.v.r.) noch, dann reist er ab Bild: Mark Schiefelbein/AP Photo/picture alliance

Trump hatte zuvor die Bewohner der iranischen Hauptstadt zur Flucht aufgerufen. Jeder sollte Teheran sofort verlassen, schrieb der US-Präsident auf seiner Online-Plattform Truth Social. Das israelische Militär hatte in der Nacht zum Freitag einen Großangriff auf militärische und nukleare Ziele im Iran gestartet. In der Nacht zum Dienstag gab es wieder heftige gegenseitige Luftangriffe.

G7-Gruppe berät mit Selenskyj über Ukraine-Krieg

Am zweiten Tag der G7-Beratungen in Kanada geht es um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Als Gäste sind deswegen der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und NATO-Generalsekretär Mark Rutte angereist. Ursprünglich wollten die anwesenden Europäer und Selenskyj versuchen, US-Präsident Donald Trump dafür zu gewinnen, den Druck auf Russland durch neue Sanktionen zu erhöhen. Nach Trumps vorzeitiger Abreise aus Kanada wird dies nun kein Thema mehr sein.

NATO-Generalsekretär Mark Rutte
NATO-Generalsekretär Mark Rutte wird an diesem Dienstag bei den G7-Beratungen in Kanada dabei seinBild: Wiktor Dabkowski/ZUMA/picture alliance

Zur G7-Gruppe gehören die USA, Frankreich, Italien, Großbritannien, Kanada, Japan und Deutschland.

Viele Opfer bei russischem Luftangriff auf Kyjiw

Bei einem folgenschweren russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kyjiw sind mindestens 14 Menschen getötet worden. Diese Zahl nannte der Chef der Militärverwaltung von Kyjiw, Tymur Tkatschenko, im Online-Dienst Telegram. Mehr als 40 Menschen wurden nach Angaben der Behörden verletzt. Rettungskräfte suchen unter Trümmern nach Verschütteten.

Ein zerstörtes Gebäude, Feuerwehrmänner mit einer Hebebühne an einem Fenster
Dieses Gebäude in Kyjiw wurde durch den russischen Raketen- und Drohnenangriff zerstört Bild: Thomas Peter/REUTERS

An 27 Orten seien Brände ausgebrochen, teilte Innenminister Ihor Klymenko mit. Betroffen seien Wohnhäuser, Bildungseinrichtungen und wichtige Infrastruktureinrichtungen. Anwohner sprachen von Drohnen- und Raketengeräuschen und zahlreichen Explosionen in Kyjiw.

Deutschland will mehr Geld in Verteidigung investieren

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil ist bereit, die Verteidigungsausgaben Deutschlands in den kommenden Jahren auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen. Seine Verpflichtung sei es, dafür zu sorgen, dass alle sicher leben könnten, und dafür müsse jetzt mehr investiert werden, sagte der Vizekanzler der Zeitung "Rheinische Post" in Düsseldorf. Im laufenden Jahr werde Deutschland zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben, erklärte Klingbeil.

Lars Klingbeil
Finanzminister Lars Klingbeil Bild: Sebastian Gollnow/dpa/picture alliance

Er finde es aber falsch, eine rein auf Zahlen fixierte Debatte zu führen, betonte der SPD-Politiker im Hinblick auf den NATO-Gipfel in der kommenden Woche in Den Haag. NATO-Generalsekretär Mark Rutte hatte vorgeschlagen, dass sich die Bündnis-Mitglieder künftig verpflichten sollten, mindestens 3,5 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung zu investieren.

Flüchtlingshilfswerk UNHCR streicht 3500 Stellen

Wegen massiven Geldmangels wird das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) nach eigenen Angaben seine Personalkosten um ein Drittel reduzieren. Insgesamt würden etwa 3500 Stellen gestrichen, teilte das UNHCR in Genf mit. Zudem müssten Hunderte Mitarbeiter mit Zeitverträgen das Hilfswerk verlassen. Insbesondere die Kürzung der Auslandshilfen der USA macht der UN-Organisation schwer zu schaffen.

Symbolbild Mindestens 45 Tote bei Angriff in Zentralnigeria
Vertriebene im westafrikanischen Nigeria werden von UN-Mitarbeitern versorgt (Archivbild) Bild: SIA KAMBOU/AFP via Getty Images

UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi sagte, man gehe davon aus, Ende des Jahres etwa so viel Geld zur Verfügung zu haben wie vor einem Jahrzehnt. In dem Zeitraum habe sich die Zahl der Flüchtlinge weltweit aber fast verdoppelt, auf inzwischen 122 Millionen. 

Schlag gegen führende Darknetplattform

Deutsche Ermittler haben in einer international koordinierten Aktion eine der größten und ältesten kriminellen Handelsplattformen im sogenannten Darknet abgeschaltet. Wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main mitteilten, wurden auf der Plattform namens Archetyp Market vor allem Drogen gehandelt. Zuletzt gab es dort rund 612.000 Kundenkonten und 3200 Verkäufer.

Eine Hand über einer Laptop-Tastatur
Symbolbild Bild: pa/Karl-Josef Hildenbrand/dpa/picture alliance

Insgesamt waren bei der Aktion nach Angaben der Ermittler mehr als 300 Beamte bei 25 Durchsuchungen in Deutschland und weiteren vier EU-Staaten im Einsatz. Ein mutmaßlicher Administrator der Plattform, ein 30-jähriger Deutscher, wurde an seinem Wohnsitz im spanischen Barcelona festgenommen.

Bald Werbung bei WhatsApp

Der Messenger-Dienst WhatsApp hat angekündigt, künftig Werbung in seine Smartphone-App einzubauen. Werbeanzeigen sollen in der Rubrik "Aktuelles" geschaltet werden, wo auf abonnierte Kanäle und die Statusanzeigen anderer WhatsApp-Kontakte zugegriffen werden kann, wie der Mutterkonzern Meta mitteilte.

Das Logo der App auf einem Smartphone
Das Logo der App auf einem Smartphone Bild: photothek/picture alliance

Die Anzeigen würden gemeinsam mit weiteren Funktionen schrittweise in den kommenden Monaten eingeführt, erklärte Meta. Für Nutzer, die den Dienst lediglich für private Konversationen nutzen, werde sich nichts ändern, betonte das Unternehmen.

se/pg/ch (dpa, afp, ap, rtr, kna, epd)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.