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PolitikGlobal

News kompakt: Tausende Menschen protestieren in der Türkei

20. März 2025

Nach der Festnahme von Istanbuls Bürgermeister Imamoglu gehen in der Türkei zahlreiche Menschen auf die Straße. Greenpeace ist in den USA zu einer Schadenersatzzahlung verurteilt worden. Das Wichtigste in Kürze.

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Demonstranten mit türkischen Flaggen, eine Frau hält ein großes Foto hoch, das sie mit Imamoglu zeigt
Anhänger von Bürgermeister Ekrem Imamoglu gehen am Mittwoch in Istanbul trotz des Demonstrationsverbots auf die Straße Bild: Francisco Seco/AP/picture alliance

Trotz eines Protestverbots haben in der Türkei Tausende Menschen gegen die Festnahme von Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu demonstriert. Die Protestierenden riefen in Istanbul und der Hauptstadt Ankara Präsident Recep Tayyip Erdogan zum Rücktritt auf und warfen ihm vor, durch die Festnahme seinen größten Rivalen ausschalten zu wollen. Am Rande der Proteste gab es Ausschreitungen und weitere Festnahmen, wie Medien berichteten.

Ekrem Imamoglu mit geballter rechter Faust in seinem Ankleidezimmer
Ausschnitt aus einem Video von Imamoglu kurz vor seiner Festnahme: "Ich werde weiter kämpfen" Bild: Istanbul Metropolitan Municipality/Handout via REUTERS

Imamoglus sozialdemokratische Partei CHP, die wichtigste Oppositionskraft in der Türkei, sprach von einem versuchten Staatsstreich. Imamoglu war am Mittwoch festgenommen worden. Am Sonntag wollte die CHP ihn zum Präsidentschaftskandidaten für die Wahl 2028 nominieren.

Israels Armee bestätigt Bodentruppen-Einsatz im Gazastreifen

Nach den schwersten israelischen Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen seit Januar hat die israelische Armee den Beginn eines neuen Bodeneinsatzes in dem Palästinensergebiet bestätigt. Ziel sei es, eine Pufferzone zwischen dem Süden und dem Norden des Gazastreifens zu schaffen. Israelische Soldaten übernahmen demnach wieder die Kontrolle über den sogenannten Netzarim-Korridor im Zentrum. Von dort hatten sich die Truppen mit Beginn der Waffenruhe zwischen der palästinensischen Terrororganisation Hamas und Israel zurückgezogen.

In Jerusalem protestierten tausende Menschen gegen ein Ende der Waffenruhe. Sie sorgen sich um das Leben der verbliebenen Geiseln in der Hand der Hamas. Die Angriffe gegen Hamas-Mitglieder und ihre Infrastruktur würden im gesamten Gazastreifen fortgesetzt, bekräftigte Israels Armee am Mittwochabend.

Bundesregierung bewilligt Drei-Milliarden-Paket für Ukraine

Der Weg für die Bewilligung zusätzlicher milliardenschwerer Waffenlieferungen Deutschlands an die Ukraine ist frei. Noch in dieser Woche soll der Haushaltsausschuss des Bundestags darüber entscheiden, wie in Berlin mitgeteilt wurde. Bei dem Paket geht es um zusätzliche drei Milliarden Euro für dieses Jahr und bis zu 8,3 Milliarden Euro für 2026 bis 2029. 

Boris Pistorius spricht im Bundestag
Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius am Dienstag in der Sondersitzung zum milliardenschweren Schuldenpaket für Verteidigung, Infrastruktur und KlimaschutzBild: Michael Kappeler/dpa/picture alliance

Ein Sprecher von Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte, ein erheblicher Anteil der Unterstützungsleistungen könne noch dieses Jahr geliefert werden. Er sprach in Berlin vom Luftverteidigungssystem Iris-T, Lenkflugkörpern, Überwachungsradaren, Drohnen, Gefechtsfahrzeugen und Handwaffen. Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit belaufen sich die bisherigen deutschen Ukraine-Hilfen seit Beginn des russischen Überfalls auf das Land auf mehr als 44 Milliarden Euro.

Greenpeace soll in den USA Schadenersatz zahlen

Die Umweltorganisation Greenpeace ist in den USA zu einer Schadenersatzzahlung an den Betreiber einer Ölpipeline verurteilt worden. Eine Geschworenenjury im US-Bundesstaat North Dakota entschied, dass die Organisation haftbar sei für Verleumdung und andere Vorwürfe im Zusammenhang mit Protesten gegen den Bau der umstrittenen Ölleitung in den Jahren 2016 und 2017. Greenpeace teilte mit, man sei zu einer Zahlung in Höhe von mehr als 660 Millionen Dollar - umgerechnet mehr als 605 Millionen Euro - an den Energiekonzern Energy Transfer verurteilt worden. Die Organisation kündigte Berufung an.

Aktivisten und Anwohner protestieren 2016 in North Dakota
Aktivisten und Anwohner protestieren 2016 in North Dakota gegen den Bau der umstrittenen Ölpipeline Bild: Jim Watson/AFP/Getty Images

Es geht um die Pipeline Dakota Access, die vom Bundesstaat North Dakota an der Nordgrenze der USA bis in den Bundesstaat Illinois im Mittleren Westen verläuft. 

EU ermittelt gegen Google

Wegen möglicher Verstöße gegen europäische Gesetze hat die Europäische Union (EU) ein formelles Verfahren gegen den US-Technologieriesen Google eingeleitet. Untersuchungen hätten ergeben, dass die Alphabet-Tochter es Software-Drittanbietern schwer mache, Nutzer auf andere Vertriebswege als den App Store des Konzerns hinzuweisen, teilte die Kartellbehörde mit. In der Google-Suche verschaffe sich das Unternehmen einen unfairen Vorteil, indem es Links zu eigenen Diensten wie Google Flights oder Google Shopping ganz oben anzeige, erklärte die EU-Kommission.

Sollte das Unternehmen für schuldig befunden werden, drohen Strafen von bis zu zehn Prozent des weltweiten jährlichen Umsatzes. Im vergangenen Jahrzehnt musste Google bereits mehr als acht Milliarden Euro an Bußgeldern für verschiedene Vergehen zahlen.

Finnen sind am glücklichsten

Die Menschen in Finnland bleiben im achten Jahr in Folge die glücklichste Bevölkerung der Erde. In der weltweiten "Glücksrangliste" sichern sie sich die Topplatzierung wieder vor Dänemark, Island und Schweden, wie aus dem aktuellen Weltglücksbericht hervorgeht. Platz fünf belegen die Niederlande. Die Schweiz bleibt das glücklichste deutschsprachige Land, rutscht aber von Platz neun auf Rang 13 weiter ab. Österreich verliert ebenfalls und landet auf Position 17.

Straßenbahnzug, links und rechts davon grün belaubte Bäume
Die 5,6 Millionen Finnen sind am glücklichsten - hier eine Straßenbahn in der Hauptstadt Helsinki Bild: Markku Ulander/IMAGO/Lehtikuva

Deutschland verbessert sich dagegen leicht von Rang 24 auf 22. Der Weltglücksbericht wird alljährlich von einem interdisziplinären Forscherteam um das Wellbeing Research Centre der britischen Universität Oxford zum Weltglückstag am 20. März veröffentlicht.

se/AR/pg (dpa, afp, rtr, ap, epd)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MEZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.