News kompakt: Streiks sorgen für Flugchaos in Deutschland
10. März 2025Wegen Warnstreiks an 13 Flughäfen in Deutschland werden wohl insgesamt mehr als 500.000 Passagiere ihre Reisen nicht wie geplant antreten können. Mit der großangelegten Aktion an diesem Montag will die Gewerkschaft Verdi den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen des Flughafenpersonals zu verbessern.
Internationale Auswirkungen dürften vor allem die Arbeitsniederlegungen an den deutschen Luftfahrt-Drehkreuzen Frankfurt am Main und München haben. Betroffen sind zudem die Flughäfen Berlin, Düsseldorf, Köln, Dortmund, Leipzig, Hannover, Bremen, Stuttgart, Karlsruhe, Weeze am Niederrhein und weiterhin auch Hamburg. Am Airport der norddeutschen Millionenmetropole hatte der Warnstreik überraschend schon am Sonntag begonnen.
Trudeau-Nachfolger in Kanada steht fest
Die Liberale Partei Kanadas hat den Ex-Zentralbankchef Mark Carney mit großer Mehrheit zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er bekam fast 86 Prozent der Stimmen. Der 59-Jährige wird damit Nachfolger von Premier Justin Trudeau als Parteichef und damit künftig auch an der Spitze der Regierung des nordamerikanischen Landes stehen.
Trudeau hatte Anfang Januar seinen Rücktritt angekündigt. Grund waren schlechte Umfragewerte und parteiinterne Meinungsverschiedenheiten. Der Wechsel findet inmitten massiver Auseinandersetzungen mit der US-Regierung unter Donald Trump statt. Anders als von Trump gefordert, werde Kanada nie Teil der USA werden, kündigte Carney an.
Rechtsradikaler von Rumänien-Wahl ausgeschlossen
Rumäniens Wahlkommission hat die Kandidatur des prorussischen Politikers Calin Georgescu für die Präsidentenwahl im Mai abgewiesen. Laut rumänischen Medien sollen die Unterlagen, die der 62-Jährige eingereicht hatte, unvollständig gewesen sein. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. Über die zu erwartende Berufung muss das Verfassungsgericht in Bukarest bis Mittwoch entscheiden.
Der Rechtsextremist Georgescu hatte im November die erste Runde der Präsidentenwahl überraschend gewonnen. Das Ergebnis wurde allerdings wegen Unregelmäßigkeiten bei der Wahlkampffinanzierung von Rumäniens höchsten Richtern annulliert.
Ukraine belegt Platz 1 der Waffenimporteure
Angesichts ihres Abwehrkampfes gegen Russland ist die Ukraine zum weltweit größten Importeur von Waffen aufgestiegen. Im Zeitraum 2020 bis 2024 gingen 8,8 Prozent der weltweiten Waffenlieferungen in die Ukraine, wie aus einem neuen Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI hervorgeht. Der mit Abstand wichtigste Waffenlieferant für die Ukraine waren zuletzt die USA, gefolgt von Deutschland und Polen.
Zu den größten Empfängern von Waffenlieferungen zählten außerdem Indien, Katar, Saudi-Arabien und Pakistan. In der SIPRI-Liste der größten Waffenexporteure nimmt Deutschland Rang fünf ein - hinter den Vereinigten Staaten, Frankreich, Russland und China.
Selenskyj reist zu Waffenruhe-Gesprächen nach Riad
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird an diesem Montag in Saudi-Arabien erwartet, wo im Laufe der Woche Verhandlungen über eine Waffenruhe für sein Land stattfinden sollen. Er will unter anderem Kronprinz Mohammed bin Salman treffen, den De-facto-Herrscher in Riad. Danach soll Selenskyjs Team vor Ort bleiben und ab Dienstag mit einer US-Delegation Gespräche führen.
Saudi-Arabien hat sich seit Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump zu einem wichtigen Ort der amerikanischen Diplomatie entwickelt. Im Februar hatten dort die ersten Gespräche zwischen Vertretern der Vereinigten Staaten und Russlands seit Beginn des Ukraine-Kriegs stattgefunden.
Kommission soll Massaker in Syrien aufklären
Syriens Führung hat nach eigenen Angaben eine Untersuchungskommission eingesetzt, um die jüngste Gewalt gegen Zivilisten zu untersuchen. Die Kommission werde auch die dafür Verantwortlichen identifizieren, versicherte das Präsidialamt in Damaskus. Die Täter würden vor Gericht gestellt. Drei Monate nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad war es laut übereinstimmenden Berichten in den vergangenen Tagen zu Massakern in Syrien gekommen. Dabei sollen mehr als 1000 Menschen getötet worden sein, darunter viele Angehörige der alawitischen Minderheit.
Auch Deutschland zeigte sich schockiert. Die islamistische Übergangsregierung stehe in der Verantwortung, weitere Übergriffe zu verhindern, erklärte das Auswärtige Amt in Berlin.
AR/wa/ch (afp, dpa, rtr, epd)
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