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PolitikGlobal

News kompakt: Union und SPD machen Tempo bei Sondierungen

28. Februar 2025

Die Sondierungsgespräche zur Regierungsbildung in Deutschland starten früher als erwartet. Der ukrainische Staatschef Selenskyj wird von US-Präsident Trump im Weißen Haus empfangen. Das Wichtigste in Kürze.

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Deutschland Berlin | Deutscher Bundestag | Blick in den Plenarsaal während Debatte
Blick in den Plenarsaal des Bundestages in Berlin: Werden hier die Fraktionen von CDU/CSU und SPD künftig zusammenarbeiten?Bild: Chris Emil Janßen/picture alliance

Fünf Tage nach der Bundestagswahl wollen die konservativen Unionsparteien und die Sozialdemokraten bereits an diesem Freitag Sondierungsgespräche zur Bildung einer Regierungskoalition aufnehmen. Wie aus Parteikreisen verlautete, gehen CDU/CSU und SPD mit jeweils neunköpfigen Teams in die Sondierungen. Bei dem Treffen dürfte es darum gehen, erste grobe Linien und einen Zeitplan für Koalitionsverhandlungen abzustecken.

Deutschland Düsseldorf 2025 | Wahlplakate von Friedrich Merz und Olaf Scholz
Friedrich Merz (CDU) will so rasch wie möglich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ablösenBild: Martin Meissner/AP Photo/picture alliance

Der Kanzlerkandidat der Union, Friedrich Merz , hat wiederholt deutlich gemacht, dass er etwa bis Ostern eine Regierung bilden möchte. Als einer der strittigsten Punkte gilt die Forderung von Wahlsieger Merz, an Deutschlands Grenzen künftig auch Asylsuchende zurückzuweisen. Differenzen gibt es zudem beim Thema Staatsverschuldung und in der Ukraine-Politik.

Trump will Friedenslösung für Ukraine rasch näher kommen

Mit Blick auf das angestrebte Ende des Ukraine-Kriegs hat US-Präsident Donald Trump zur Eile gemahnt. Eine Waffenruhe werde entweder "ziemlich bald" oder "gar nicht" erzielt, sagte er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem britischen Premier Keir Starmer in Washington. Dieser erneuerte seine Bereitschaft, Truppen zur Sicherung eines Friedensabkommens zu entsenden.

USA Washington D.C. 2025 | Keir Starmer links neben Donald Trump auf Sesseln sitzend, Stamar wendet sich im Gespräch Trump zu
Keir Starmer (l.) und Donald Trump sprachen im Oval Office miteinanderBild: Kevin Lamarque/REUTERS

An diesem Freitag wird Trump den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus empfangen. Beide wollen ein lange Zeit umstrittenes Abkommen unterzeichnen, das den USA Zugang zu Bodenschätzen in der Ukraine sichert.

Der Kreml schloss Verhandlungen über eine Rückgabe der von Russland für annektiert erklärten ukrainischen Gebiete abermals aus. Der Status der Territorien als Teil Russlands sei "nicht verhandelbar", sagte ein Kreml-Sprecher.

Scholz bezeichnet Aufruf von PKK-Gründer Öcalan als Chance

Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Aufruf des in der Türkei inhaftierten Kurdenführers Abdullah Öcalan begrüßt, die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) aufzulösen. Sein Appell zum Gewaltverzicht biete endlich die "Chance zu einer dauerhaft friedlichen Entwicklung in der Kurdenfrage", erklärte der Kanzler. Öcalan hatte seine Anhänger am Donnerstag dazu aufgerufen, die Waffen niederzulegen.

Türkei Diyarbakir 2025 | Unterstützer zeigen Poster von Abdullah Öcalan nach Entwaffnungsaufruf, größere Menschenmenge auf einem sonnigen Platz
Abdullah Öcalan sitzt seit 1999 in der Türkei im GefängnisBild: Yasin Akgul/AFP/Getty Images

Die PKK ist in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation gelistet. Sie kämpft seit den 1980er Jahren mit Waffengewalt und Anschlägen für einen kurdischen Staat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. Zehntausende Menschen wurden in dem Konflikt bisher getötet.

Auswärtiges Amt verurteilt Thailand für Uiguren-Rückführung

Thailand ist für die Abschiebung von dutzenden Uiguren nach China international scharf kritisiert worden. Auch Deutschland verurteilte die Entscheidung der Regierung in Bangkok, wie das Auswärtige Amt in Berlin erklärte. Zugleich forderte es China auf, "die Rechte der Abgeschobenen und ihrer Familien zu respektieren und zu schützen".

China Xinjiang | Mutmaßliches Internierungslager für Uiguren - größeres Gebäude auf umzäuntem Gelände
Mutmaßliches Internierungslager für Uiguren in Xinjiang (Archivfoto)Bild: GREG BAKER/AFP/Getty Images

Zuvor hatte der thailändische Polizeichef Kitrat Phanphet die von der Volksrepublik beantragte Rückführung von 40 Uiguren bestätigt. China wird seit Jahren vorgeworfen, Mitglieder der muslimischen Minderheit in der Region Xinjiang systematisch zu unterdrücken.

WHO lässt höchste Alarmstufe für Mpox-Virus bestehen

Die Ausbreitung der Infektionskrankheit Mpox bleibt eine "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite". Das entschied die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf Empfehlung unabhängiger Experten. Wegen der Ausbreitung von Mpox, früher "Affenpocken" genannt, hatte die WHO im August 2024 in Afrika die höchste Alarmstufe ausgelöst. Die UN-Organisation verwies auf nach wie vor steigende Fallzahlen, insbesondere die neue "Ib"-Variante breite sich aus.

DR Kongo | Mpox-Impfkampagne in Kamanyola - Mann in leichtem OP-Schutzanzug setzt Spritze in Oberarm eines vor ihm sitzenden Mannes
Impfung gegen Mpox in der Demokratischen Republik Kongo (2024)Bild: Ernest Muhero/DW

Aktuell sind vor allem in Afrika die Demokratische Republik Kongo, Burundi und Uganda betroffen. Darüber hinaus gab es reisebedingte Fälle in Ländern wie Thailand und Großbritannien. Die Infektionskrankheit überträgt sich durch engen Körperkontakt. Bei kleinen Kindern oder immungeschwächten Menschen kann sie tödlich verlaufen.

Russlands Schachlegende Boris Spasski ist tot

Im Alter von 88 Jahren ist der russische Schachgroßmeister Boris Spasski verstorben. Der Schachverband seines Heimatlandes würdigte ihn als "große Persönlichkeit", dessen Partien Generationen von Schachspielern studiert hätten.

Deutschland Berlin 2015 | Schachlegende Boris Spasski bei Europa-Premiere von "Pawn Sacrifice" - im Anzug vor einem Schachbrett sitzend und eine Schachfigur anhebend
Boris Spasski bei der Europa-Premiere des Spielfilms "Bauernopfer - Spiel der Könige" in Berlin (2015)Bild: Eventpress Schulz/Eventpress/picture alliance

Spasski war ab 1969 Weltmeister. Gerühmt wurde sein eleganter Stil, mit dem er viele spektakuläre Siege errang. Doch erst eine Niederlage machte Spasski weltberühmt: 1972 verlor er in der isländischen Hauptstadt Reykjavik das legendäre Jahrhundertmatch gegen den US-Amerikaner Bobby Fischer und damit auch den WM-Titel. 1976 emigrierte Spasski nach Frankreich, erst 2012 kehrte er nach Russland zurück.

wa/se (dpa, afp, rtr, sid)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MEZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.