News kompakt: Rechtsnationalist wird Präsident in Polen
2. Juni 2025In dem Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Polen steht das offizielle Ergebnis fest: Der Rechtsnationalist Karol Nawrocki hat die Wahl gewonnen. Nach der Auszählung aller Stimmen liegt Nawrocki mit 50,89 Prozent knapp vor seinem Rivalen, dem Pro-Europäer Rafal Trzaskowski, der auf 49,11 Prozent der Stimmen kam. Das teilte die polnische Wahlkommission am frühen Montagmorgen mit.
Die Wahl Nawrockis ist ein Rückschlag für die Regierung des liberal-konservativen Ministerpräsidenten Donald Tusk. Der polnische Präsident kann per Veto Beschlüsse der Regierungskoalition stoppen.
Russisch-ukrainische Verhandlungen in Istanbul
Überschattet von Militärschlägen sollen an diesem Montag in der Türkei erneut direkte Gespräche zwischen Delegationen aus Russland und der Ukraine stattfinden. Die russischen Streitkräfte hatten am Wochenende ihre massiven Angriffe auf die Ukraine fortgesetzt. Dem ukrainischen Geheimdienst gelang am Sonntag ein heftiger Schlag gegen die russische Luftwaffe - mit zeitgleichen Drohnenattacken auf vier weit entfernte Militärstützpunkte.
Die geplante Gesprächsrunde in der türkischen Metropole Istanbul ist die zweite seit Mitte Mai. Das erste russisch-ukrainische Treffen dort war ohne eine Annäherung in der Frage einer Waffenruhe zu Ende gegangen.
Ehrung für Klitschko in der Frankfurter Paulskirche
Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw, Vitali Klitschko, ist am Sonntag mit dem Franz-Werfel-Menschenrechtspreis ausgezeichnet worden. Der frühere Boxweltmeister erhielt den Preis für seinen unermüdlichen Einsatz für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte sowohl in der Ukraine als auch darüber hinaus.
Der Preis der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen wurde in der Paulskirche in Frankfurt am Main verliehen. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte in seiner Laudatio, Klitschko sei zu einer der wichtigsten Stimmen seines Landes im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg geworden.
Landesweite Proteste in Serbien
Tausende Serben haben erneut gegen die Regierung ihres Landes demonstriert und Neuwahlen gefordert. In der Hauptstadt Belgrad sowie in Novi Sad, Nis, Kraljevo und mehr als 25 weiteren serbischen Städten gingen Bürger auf die Straße, meldet der Nachrichtensender N1.
In dem Balkanstaat kommt es seit rund einem halben Jahr zu heftigen Protesten gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vucic und die in Serbien grassierende Korruption. Auslöser war der Einsturz eines Bahnhofsdachs im November in Novi Sad, bei dem 16 Menschen ums Leben kamen. Getragen werden die Proteste insbesondere von Studierenden.
Merz telefoniert mit Netanjahu
Bundeskanzler Friedrich Merz hat in einem Telefonat mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf mehr Hilfslieferungen für den Gazastreifen gedrungen. Das teilte Deutschlands Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Merz habe unterstrichen, dass die Sicherheit und das Existenzrecht Israels Teil deutscher Staatsräson seien. Er verurteilte im Gespräch mit Netanjahu auch den Terror der in Gaza herrschenden radikalislamischen Hamas. Zugleich habe der Kanzler betont, dass es dringend erforderlich sei, umgehend ausreichend humanitäre Hilfe in das Palästinensergebiet am Mittelmeer zu lassen.
Israel sieht sich angesichts der verheerenden Versorgungslage in dem Küstenstreifen zunehmend massiver internationaler Kritik ausgesetzt. Nach Angaben der Vereinten Nationen ist die gesamte Bevölkerung des Palästinensergebietes von einer Hungersnot bedroht.
Baerbock steht zur Wahl in UN-Vollversammlung
Bei den Vereinten Nationen in New York wird an diesem Montag der Posten an der Spitze der Vollversammlung neu vergeben. Einzige Kandidatin ist Deutschlands frühere Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. Sie hatte in ihrer Bewerbungsrede vor zwei Wochen angesichts der Abschottungstendenzen in den USA und anderen Ländern die Vereinten Nationen als wichtiger denn je bezeichnet.
Die Kandidatur Baerbocks wird von westeuropäischen Ländern und anderen Staaten unterstützt. Sollte sie erwartungsgemäß zur neuen Präsidentin der UN-Vollversammlung gewählt werden, würde ihre Amtszeit im September beginnen und ein Jahr dauern. In der Vollversammlung sind alle 193 UN-Mitgliedstaaten vertreten.
haz/AR/ack/pgr (afp, rtr, kna, epd, dpa)
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