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PolitikGlobal

News kompakt: Israel beginnt Großoffensive im Gazastreifen

17. Mai 2025

Die israelische Armee weitet ihren Einsatz in dem Palästinensergebiet aus. Ein schwedischer Journalist, der in der Türkei inhaftiert war, kehrt in seine Heimat zurück. Das Wichtigste in Kürze.

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Ein israelischer Panzer wirbelt bei seiner Fahrt Staub auf
Israelischer Panzer im Grenzgebiet zum GazastreifenBild: Ammar Awad/REUTERS

Die israelische Armee hat die angekündigte Großoffensive im Gazastreifen eingeleitet. Man habe damit begonnen, "umfassende Angriffe" durchzuführen und Truppen zu mobilisieren, teilte das Militär mit. Ziel sei es, die "operative Kontrolle" über weite Teile des Palästinensergebiets zu erlangen. Die israelische Nachrichtenseite "Ynet" berichtete von heftigen Explosionen im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens.

Nach israelischen Angriffen am Freitag hatten die Hamas-Behörden mehr als 90 Tote gemeldet. Die Hamas, die von zahlreichen Staaten als Terrororganisation gelistet wird, hatte Israel am 7. Oktober 2023 überfallen. Dabei wurden nach israelischen Angaben rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Schwedischer Journalist kommt aus türkischer Haft frei

Ein in der Türkei inhaftierter schwedischer Journalist ist nach Angaben der Regierung in Stockholm freigelassen worden. Joakim Medin könne in seine Heimat zurückkehren, teilte Ministerpräsident Ulf Kristersson mit. Dies sei ein Erfolg von Verhandlungen "in relativer Stille", an denen auch andere europäische Regierungen mitgewirkt hätten.

Der Journalist war Ende März zur Berichterstattung über regierungskritische Proteste in die Türkei gereist. Bei seiner Ankunft in Istanbul wurde er festgenommen. Wegen des Vorwurfs der Beleidigung von Präsident Recep Tayyip Erdogan verurteilte ihn ein Gericht Ende April zu elf Monaten Haft auf Bewährung. Zudem wurde Medin der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation beschuldigt, weshalb er zunächst in Untersuchungshaft bleiben musste.

Polens Regierung sieht russische Täter hinter Cyberangriff

Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk hat Hacker in Russland für einen Cyberangriff auf die Webseite seiner Partei verantwortlich gemacht. Der Online-Auftritt der pro-europäischen Bürgerplattform sei durch eine Unzahl an Serveranfragen lahmgelegt worden. Auch Webseiten seiner Koalitionspartner seien betroffen, schrieb Tusk im Onlinedienst X.

In Polen wird am Sonntag ein neuer Präsident gewählt. Die Abstimmung gilt als richtungsweisend. Das Forschungsinstitut für Cybersicherheit hatte am Donnerstag bekannt gegeben, es habe russische Versuche der Einflussnahme auf die Wahl aufgedeckt. So seien bei X Hunderte gefälschte Accounts mit polarisierenden Beiträgen identifiziert worden.

Niederlande | Karim Khan
Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag, Karim Khan (Archivbild)Bild: Piroschka van de Wouw/REUTERS

IStGH-Chefankläger Khan lässt Amt wegen Vorwürfen ruhen

Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Karim Khan, hat sein Amt vorerst niedergelegt. Grund seien Anschuldigungen, er habe sich sexuelles Fehlverhalten zuschulden kommen lassen, teilte Khans Büro in Den Haag mit. Eine entsprechende Untersuchung der Vereinten Nationen gegen den Briten läuft seit November. Bis zu deren Abschluss werde er seine Funktion nicht ausüben, hieß es.

Eine Mitarbeiterin des Chefanklägers hatte ihn im vergangenen Jahr mehrerer sexueller Übergriffe beschuldigt, die sich über einen längeren Zeitraum hinweg ereignet hätten. Khan selbst wies die Vorwürfe zurück. Seine regulär neunjährige Amtszeit hatte 2021 begonnen.

Salman Rushdie vor einer Wand mit der Aufschrift "National Book Awards"; er trägt eine schwarze Augenklappe
Der indisch-britische Autor Salman Rushdie ist seit dem Attentat vor knapp drei Jahren auf einem Auge blind (Archivbild)Bild: Dimitrios Kambouris/Getty Images

Langjährige Gefängnisstrafe für Rushdie-Attentäter

Fast drei Jahre nach dem Messerangriff auf den Schriftsteller Salman Rushdie ist der Täter in den USA zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Eine Geschworenenjury im Bundesstaat New York hatte den US-Bürger mit libanesischen Wurzeln bereits im Februar wegen versuchten Mordes schuldig gesprochen. Er hatte im August 2022 bei einer Veranstaltung mehrfach auf Rushdie eingestochen. Der indisch-britische Schriftsteller ist seither auf einem Auge blind.

Die Ankläger stuften die Tat in einem getrennten Verfahren als "terroristischen Akt" im Namen der libanesischen Hisbollah-Miliz ein. Der Iran hatte wegen angeblicher Blasphemie in Rushdies Roman "Die satanischen Verse" 1989 zur Tötung des Autors aufgerufen.

Erstes Urteil nach neuem Korangesetz in Dänemark

In Dänemark sind erstmals zwei Männer wegen Verstoßes gegen das sogenannte Korangesetz verurteilt worden. Das Amtsgericht Bornholm ahndete eine Aktion des rechtsextremen Aktivisten Rasmus Paludan und eines Helfers mit Geldstrafen von jeweils 1000 Kronen - umgerechnet 1300 Euro. Die beiden hatten 2024 bei einer Veranstaltung Seiten aus einem Koran herausgerissen und das Buch in eine Pfütze fallen lassen. Paludan kündigte Rechtsmittel an.

Mehrere Koranverbrennungen in Schweden und Dänemark hatten 2023 zu teils gewaltsamen Protesten und zu diplomatischen Verstimmungen führt. Das dänische Parlament verabschiedete daraufhin ein Gesetz, das die "unangemessene Behandlung" religiöser Schriften unter Strafe stellt.

Taiwan | Das Kernkraftwerk Ma'anshan mit großem, oben abgerundetem Kühlturm, dahinter bewaldete Hänge
Das Kernkraftwerk Maanshan in Taiwan (Archivbild)Bild: I-Hwa Cheng/AFP/Getty Images

Taiwan will letztes AKW abschalten

In Taiwan soll an diesem Samstag das letzte Atomkraftwerk der Insel vom Netz gehen. Der Reaktor in der Anlage Maanshan im Süden werde herunterfahren, nachdem seine 40-jährige Betriebslizenz abgelaufen sei, teilte die Betreibergesellschaft mit. Damit verabschiedet sich Taiwan offiziell von der Atomenergie.

Die Regierung der Demokratischen Fortschrittspartei erfüllt damit ein zentrales Versprechen ihres Energieplans von 2016. Hintergrund des Atomausstiegs war vor allem die Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima im Jahr 2011. Zwei ältere Kernkraftwerke Taiwans wurden bereits 2018 und 2021 stillgelegt. Der Anteil des Atomstroms lag im vergangenen Jahr nur noch bei rund drei Prozent.

jj/haz/as (dpa, afp, rtr)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.