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PolitikGlobal

News kompakt: Außenminister drängen den Iran zu Gesprächen

21. Juni 2025

Europäische Außenminister haben in Genf mit ihrem iranischen Amtskollegen über ein Einlenken Teherans im Atomkonflikt beraten. Der Pro-Palästina-Aktivist Mahmoud Khalil ist frei. Das Wichtigste in Kürze.

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Bundesaußenminister Wadephul spricht in Mikrophone, umringt von einigen Personen
Außenminister Johann Wadephul lobte nach dem Treffen in Genf die iranische GesprächsbereitschaftBild: Denis Balibouse/REUTERS

Im Anschluss an ihr Treffen mit dem iranischen Chefdiplomaten Abbas Araghtschi haben die europäischen Außenminister den Iran zu Gesprächen mit den USA angehalten. "Wir wollen die laufenden Gespräche und Verhandlungen mit dem Iran fortsetzen und drängen den Iran, seine Gespräche mit den USA fortzusetzen", sagte der britische Außenminister David Lammy in Genf.

Auch der deutsche Außenminister Johann Wadephul zeigte sich insgesamt zufrieden über die Gespräche mit dem iranischen Außenminister. Israel hatte vor etwas mehr als einer Woche einen Großangriff auf den Iran gestartet und bombardiert seitdem insbesondere Atomanlagen und militärische Einrichtungen in dem Land. Der Iran attackiert Israel im Gegenzug mit Raketen und Drohnen.

Israel meldet weitere Angriffe auf militärische Ziele im Iran

Am neunten Tag des Kriegs zwischen dem Iran und Israel hat die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben erneut Lager und Abschusseinrichtungen für Raketen angegriffen. Attackiert worden seien in der Nacht auf Samstag Ziele im Zentrum des Iran, erklärte die Luftwaffe. Zuvor hatte der Iran seinerseits Israel mit Raketen angegriffen. Dem israelischen Außenministerium zufolge schlug eine iranische Rakete in einem Krebsforschungszentrum nahe Tel Aviv ein.

Ressortchef Gideon Saar sagte der "Bild"-Zeitung, Israel sei es mit den eigenen Angriffen bereits gelungen, den Zeitpunkt, zu dem der Iran eine Atombombe bauen könnte, um mindestens zwei Jahre zu verzögern.

Pro-Palästina-Aktivist Mahmoud Khalil frei

Der in den USA festgenommene palästinensische Aktivist Mahmoud Khalil ist gegen Kaution aus der Abschiebehaft entlassen worden. Ein US-Richter hatte die Freilassung zuvor angeordnet. Der Fall sorgt in den USA seit Monaten für großes Aufsehen. Khalil wurde im März in seinem Wohnhaus in New York festgenommen. Der Absolvent der renommierten Columbia University in Manhattan hatte sich an propalästinensischen Protesten auf dem Campus beteiligt.

Machmud Khalil, nachdem ein US-Richter seine Freilassung angeordnet hat, er trägt ein Halstuch, hinter ihm ist eine weibliche Person in rot
Machmud Khalil, nachdem ein US-Richter seine Freilassung angeordnet hatBild: Matthew Hinton/AP/picture alliance

Die US-Regierung will ihn abschieben und wirft ihm unter anderem vor, auf dem Universitätsgelände Flugblätter mit dem Logo der islamistischen Hamas verteilt zu haben. Khalils Anwälte weisen die Vorwürfe zurück. Nach Angaben von US-Medien wird das Verfahren gegen ihn fortgesetzt.

Führende Oppositionelle in Ruanda festgenommen

Im ostafrikanischen Ruanda ist die führende Oppositionspolitikerin Victoire Ingabire Umuhoza festgenommen worden. Die oberste Ermittlungsbehörde des Landes teilte mit, ihr und weiteren Beschuldigten werde vorgeworfen, Unruhen im Land angezettelt und den Sturz der Regierung geplant zu haben.

Oppositionspolitikerin Victoire Ingabire Umuhoza in rotem Kleid mit grüner Jacke, sie trägt eine weiße Tasche und läuft eine Straße entlang, dahinter ein Mann, der ein Smartphone hochhält (Archivfoto)
Oppositionspolitikerin Victoire Ingabire Umuhoza (Archivfoto)Bild: CYRIL NDEGEYA/AFP

Ingabire war bereits 2013 unter anderem wegen Verschwörung und Anstiftung zur Spaltung zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt worden. 2018 kam sie im Rahmen einer Amnestie wieder frei. Sie durfte aber im vergangenen Jahr bei der Präsidentenwahl nicht gegen Amtsinhaber Paul Kagame antreten. Menschenrechtler werfen Kagame die Verfolgung von Oppositionellen und kritischen Journalisten vor.

Lange Haftstrafen für Journalisten in Aserbaidschan

Ein Gericht in Aserbaidschan hat gegen Mitarbeiter mehrerer Medien Gefängnisstrafen verhängt. Ein Journalist des Senders Radio Free Europe/Radio Liberty erhielt neun Jahre Haft. Weitere Reporter müssen für acht bis neun Jahre ins Gefängnis, ein Übersetzer für siebeneinhalb Jahre. Den Medienvertretern wurde Währungsschmuggel, Geldwäsche, Steuerhinterziehung und illegale unternehmerische Tätigkeit vorgeworfen.

Nach Auffassung von Menschenrechtsorganisationen war der Prozess politisch motiviert. Amnesty International sprach von einer "eskalierenden Repression". Reporter ohne Grenzen zufolge hat die Justiz in Aserbaidschan seit 2023 fast 30 Journalisten und Medienmitarbeiter inhaftiert.

Barbara Massing wird neue DW-Intendantin

Der Rundfunkrat der Deutschen Welle hat Barbara Massing zur neuen Intendantin des Senders gewählt. Die bisherige Verwaltungsdirektorin löst Peter Limbourg ab, der nach zwei Amtszeiten nicht erneut kandidierte. Der Vorsitzende des Rundfunkrats, Karl Jüsten, erklärte, Massing verfüge über "herausragende Führungskompetenz" und "strategische Weitsicht", um die Deutsche Welle "in einer herausfordernden globalen Medienlandschaft zukunftssicher aufzustellen".

Barbara Massing steht in einem Gebäude der Deutschen Welle
Barbara MassingBild: Ayse Tasci/DW

Die Juristin ist die erste Frau an der Spitze des deutschen Auslandssenders. Mit TV-, Online- und Radioangeboten in 32 Sprachen erreicht die DW jede Woche 320 Millionen Nutzende weltweit.

pg/jj/fab (dpa, afp, rtr)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.