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PolitikGlobal

News kompakt: Die USA bitten Europa um Hühnereier

15. März 2025

Inmitten diverser Streitigkeiten fragen die USA in Dänemark und anderen Ländern nach, ob diese mehr Eier exportieren könnten. Kanada hat einen neuen Regierungschef. Das Wichtigste in Kürze.

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Braune und weiße Hühnereier
Braune und weiße Hühnereier Bild: Peter Endig/dpa/picture alliance

Nach Ausbrüchen der Vogelgrippe in den USA sind dort Hühnereier knapp und teuer. Die Vereinigten Staaten wandten sich deshalb an mehrere Länder in Europa. Der dänische Branchenvertreter Jørgen Nyberg Larsen sagte dem Fachmagazin "AgriWatch", die USA hätten angefragt, wie viele Eier man liefern könne, und dies auch in Finnland, den Niederlanden und Schweden getan. Dänemarks Agrarminister Jacob Jensen sagte, die Anfragen der USA seien ein gutes Beispiel dafür, dass die Vereinigten Staaten weiterhin beim Handel von Europa abhängig seien.

Leere Kühlregale in einem Supermarkt
Leere Kühlregale, in denen normalerweise Eier angeboten werden, in einem Supermarkt in New York (Archivbild vom Januar) Bild: Richard B. Levine/Sipa USA/picture alliance

Der Geschäftsführer des schwedischen Eier-Lieferanten Kronägg, Markus Lindström, dämpfte die Hoffnung für amerikanische Eier-Konsumenten. Exporte in die USA seien unwahrscheinlich, sagte Lindström der Zeitung "Göteborgs-Posten". Es sprächen nicht nur Exportbestimmungen dagegen, auch ein Transport über den Atlantik sei schwierig.

Nach dem Keulen zahlreicher Legehennen müssen Verbraucher in den USA in vielen Supermärkten für zwölf Eier inzwischen mehr als zehn US-Dollar (umgerechnet mehr als neun Euro) bezahlen.

Shutdown in den USA abgewendet

Wenige Stunden vor Ablauf der Frist haben beide Kammern des Kongresses in den USA einem Übergangshaushalt zugestimmt. Nach dem Repräsentantenhaus billigte auch der Senat den Etatentwurf der Republikaner von Präsident Donald Trump. Damit ist die Finanzierung der Regierungsbehörden bis Ende September gesichert. Ohne Einigung wären unter anderem Mitarbeiter in Teilen der öffentlichen Verwaltung nicht mehr bezahlt worden.

Chuck Schumer
Noch vor wenigen Tagen betonte der Demokrat Chuck Schumer, seine Partei lehne den Haushaltsentwurf entschieden ab Bild: Jacquelyn Martin/AP Photo/picture alliance

Nach tagelangen hitzigen Debatten gab zuletzt auch der führende Demokrat im Senat, Chuck Schumer, seinen Widerstand auf. Der Entwurf gefalle ihm zwar nicht, aber er glaube, dass eine Schließung der Bundesbehörden das schlechtere Ergebnis wäre, sagte Schumer. Das US-Militär erhält nun rund sechs Milliarden Dollar mehr, während nicht-militärische Programme eine Kürzung um 13 Milliarden Dollar hinnehmen müssen.

Reaktionen von Ökonomen auf Finanzpaket-Kompromiss

Top-Wirtschaftswissenschaftler loben die Einigung der konservativen Union aus CDU/CSU, der Sozialdemokraten und der Grünen auf ein milliardenschweres Finanzpaket für Deutschland. Jens Südekum vom Institute for Competition Economics spricht von einem "sehr guten Kompromiss". Friedrich Heinemann vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sagte, es sei gut, "dass die deutschen Parteien ihre Einigungsfähigkeit im krisenhaften geopolitischen Umfeld unter Beweis stellen".

Unionsfraktionschef Friedrich Merz, neben ihm abgewandt CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt
Friedrich Merz, der vermutlich nächste Bundeskanzler, informiert am Freitagmittag in Berlin die Presse über die Einigung auf das milliardenschwere Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur Bild: Michael Kappeler/dpa/picture alliance

Kritik kommt von der "Wirtschaftsweisen" Veronika Grimm. Sie ist Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Grimm befürchtet, dass die nächste Bundesregierung nun deutlich weniger Reformdruck verspüren werde, weil mehr Geld zur Verfügung stehe.

G7-Gruppe bekräftigt Solidarität mit Ukraine

Die Außenminister der G7-Staaten - zu denen auch die USA gehören - haben der Ukraine ihre "unerschütterliche Unterstützung" für die "territoriale Integrität" zugesichert. Zum Abschluss ihres Treffens in Charlevoix in Kanada drohten die sieben wirtschaftsstarken Demokratien Russland mit neuen Sanktionen, sollte die Führung in Moskau eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg nicht unterstützen.

Putin will erst über Details eines Waffenstillstands beraten

Die Ministerrunde begrüßte zudem die diplomatischen Bemühungen der USA um eine Feuerpause. Ein Ziel des G7-Treffens war - trotz der Annäherung von US-Präsident Donald Trump an Russlands Staatschef Wladimir Putin - eine gemeinsame Position zu finden. Bei dem Treffen war erstmals der neue US-Außenminister Marco Rubio dabei.

Mark Carney als kanadischer Premier vereidigt

Kanada hat einen neuen Regierungschef. Fünf Tage nach seiner Wahl zum Parteivorsitzenden der Liberalen wurde Mark Carney in Ottawa als Premierminister vereidigt. Der 59-Jährige übernahm bei einer Zeremonie in der Hauptstadt das Amt. Carney hatte zunächst die kanadische Zentralbank geleitet. Später wurde er Chef der Bank of England - als erster Ausländer in deren Geschichte. Bis vor Kurzem war Carney als Sondergesandter der Vereinten Nationen für die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen zuständig. 

Premierminister Mark Carney am Schreibtisch, ein Mitarbeiter sortiert neben ihm Papiere
Mark Carney unterzeichnet bei der Vereidigungszeremonie entsprechende Papiere Bild: Blair Gable/REUTERS

Carneys Amtsvorgänger Justin Trudeau hatte Kanada seit 2015 regiert und war wegen schlechter Umfragewerte sowie parteiinterner Meinungsverschiedenheiten zurückgetreten.

Wieder Massenproteste gegen Korruption in Serbien

Unter dem Motto "Am 15. für die 15" wollen zehntausende Bürger aus ganz Serbien in der Hauptstadt Belgrad gegen Korruption demonstrieren. Schon in der Nacht zum Samstag versammelten sich tausende, vor allem junge Menschen in Belgrad.

Junge Menschen sitzen auf einem Bürgersteig und der Straße
Erschöpft von einem langen Fußmarsch trafen die Studenten in der vergangenen Nacht in Belgrad ein Bild: Rechte: Idro Seferi II/DW

Sie folgen einem Aufruf der studentischen Protestbewegung, die nach dem Bahnhofsunglück in Novi Sad entstand. Durch den Einsturz eines gerade renovierten Vordachs waren dort Anfang November 15 Menschen ums Leben gekommen. Viele Serben vermuten unfachmännische Arbeit und Korruption als Unglücksursachen. Die Proteste richten sich zunehmend auch gegen die Regierung des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic.

se/AR/sti (dpa, rtr, afp, ap)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MEZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.