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PolitikGlobal

News kompakt: Dänemark beschließt Wehrpflicht für Frauen

26. März 2025

Die dänische Regierung begründet die Entscheidung mit der sicherheitspolitischen Lage. In der Türkei geht die Polizei immer brutaler gegen Demonstranten vor. Das Wichtigste in Kürze.

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Dänemark Panzer Leopard 2 A7
Ein dänischer Leopard-Panzer 2 A7 in Oksböl (Archivbild) Bild: Henning Bagger/Ritzau Scanpix/picture alliance

Nach Norwegen und Schweden führt Dänemark als drittes skandinavisches Land die Wehrpflicht für Frauen ein. Das teilte der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen vor Journalisten in der Hauptstadt Kopenhagen mit. Junge Frauen, die nach dem 1. Juli dieses Jahres 18 Jahre alt werden, können nach seinen Worten im Laufe des Jahres 2026 zur Ableistung des Wehrdienstes eingezogen werden.

Dänemarks Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen spricht zu Journalisten
Dänemarks Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen: Die Streitkräfte müssen personell aufgestockt werden (Archivbild) Bild: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix/picture alliance

Angesichts der aktuellen Situation in der Verteidigungspolitik und der sicherheitspolitischen Lage müssten die Streitkräfte mehr rekrutieren, erklärte Poulsen. Im vergangenen Jahr hatte Dänemarks Regierung bereits beschlossen, den Grundwehrdienst für Männer und Frauen ab August nächsten Jahres von vier auf elf Monate zu verlängern.

Siebte Nacht in Folge Proteste in der Türkei

Die Proteste gegen die Verhaftung und Entmachtung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu reißen nicht ab. Am Dienstagabend gingen wieder Tausende Menschen in vielen Städten in der Türkei, darunter Istanbul und Ankara, trotz eines Demonstrationsverbotes auf die Straße. Erstmals demonstrierten nach Angaben des oppositionsnahen Senders Halk TV auch Hunderte Menschen in der Stadt Rize, dem Heimatort von Präsident Recep Tayyip Erdogan.

Menschenmenge, viele recken eine Faust nach oben
In Istanbul fordern die Menschen die Freilassung des populären Oppositionspolitikers Ekrem Imamoglu Bild: Francisco Seco/AP/picture alliance

Augenzeugen berichten, die Polizei gehe immer brutaler gegen die Protestierenden vor. Videos und Bilder zeigen, wie Sicherheitskräfte Schlagstöcke, Reizgas und Wasserwerfer gegen Menschen auf der Straße einsetzen. Die Zahl der Verletzten ist bislang unbekannt.

Massenproteste für Ekrem Imamoglu in der Türkei

Die US-Regierung äußerte sich nach einem Gespräch von Außenminister Marco Rubio mit seinem türkischen Kollegen Hakan Fidan besorgt über die Lage beim NATO-Partner. Manfred Weber, der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion, der größten Abgeordnetengruppe im Europäischen Parlament, sieht die Grundlagen für die Zusammenarbeit mit der Regierung in Ankara in Gefahr. Die Europäische Union wolle eine enge Partnerschaft mit der Türkei, das könne aber nur auf Basis gemeinsamer Werte funktionieren, sagte der deutsche Politiker von der Christlich-Sozialen Union (CSU).

US-Sicherheitsberater Waltz räumt Fehlverhalten ein

Mike Waltz, der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, hat die "volle Verantwortung" dafür übernommen, dass ein Journalist in einem geheimen Gruppenchat über Angriffspläne des US-Militärs informiert wurde. Er selbst habe die Gruppe mit hochrangigen Regierungsmitarbeitern gebildet, sagte Waltz dem Nachrichtensender Fox News. Das sei peinlich.

Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz
Der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz sagt, er wisse nicht, wie die Mobilnummer des Journalisten Jeffrey Goldberg in sein Handy gelangt sei (Archivbild) Bild: Alex Brandon/AP Photo/picture alliance

Wie die Nummer des Journalisten in sein Handy und dieser dann in die Gruppe gekommen sei, wisse er aber nicht, erklärte der Sicherheitsberater weiter. Er habe den Chefredakteur des US-Magazins "The Atlantic", Jeffrey Goldberg, den Waltz wörtlich "einen Trump-Hasser, Abschaum und Verlierer" nannte, nie getroffen oder ihm eine Textnachricht geschickt. Goldberg hatte den gesamten Verlauf des Chats über die Internet-App Signal zur bevorstehenden US-Militäraktion gegen die Huthi-Miliz im Jemen live mitgelesen und später in Teilen publik gemacht.

Bundeswehr gibt Defizite bei Drohnenabwehr zu

Die Bundeswehr hat Schwierigkeiten bei der Abwehr möglicher Spionagedrohnen eingeräumt. Zwar verfüge die Truppe unter anderem über Störsender, doch es dauere eine gewisse Zeit, bis diese einsatzbereit seien, sagte ein Sprecher der ARD-Redaktion "Report Mainz". Oftmals sei die entsprechende Drohne dann schon weitergeflogen.

Eine Bundeswehr-Soldatin mit einem HP47 3/V4 Störsender, den sie gen Himmel richtet
Eine Bundeswehr-Soldatin setzt bei einer Übung einen Störsender ein, der Drohnen elektronisch zur Landung zwingen kann (Archivbild) Bild: Andreas Arnold/dpa/picture alliance

Das TV-Magazin des Ersten Deutschen Fernsehens berichtet unter Verweis auf ein vertrauliches Papier aus dem Bundesverteidigungsministerium, zwischen September 2021 und 2023 habe es mehr als 600 Drohnensichtungen an Bundeswehrstandorten gegeben. Nur eine einzige Drohne sei erfolgreich abgewehrt worden. Auch in jüngster Vergangenheit hätten etliche mutmaßliche Spionagedrohnen militärische Einrichtungen überflogen.

CDU-Politikerin Klöckner zur Bundestagspräsidentin gewählt

In Berlin hat der 21. Deutsche Bundestag seine Arbeit aufgenommen. 30 Tage nach der Parlamentswahl kamen die 630 Abgeordneten in der Hauptstadt zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Sie wählten die CDU-Politikerin Julia Klöckner mit großer Mehrheit zur neuen Bundestagspräsidentin. Die 52-Jährige rief die Mandatsträger in ihrer Antrittsrede zu "Anstand" und einem "ordentlichen Umgang miteinander" auf.

Die neue Bundestagspräsidentin Julia Klöckner am Rednerpult
Die neue Bundestagspräsidentin Julia Klöckner Bild: Juliane Sonntag/IMAGO

Bei der Wahl der vier Vizepräsidenten scheiterte der Kandidat der rechtspopulistischen AfD auch in einem zweiten und dritten Wahlgang. Mit der konstituierenden Sitzung endet nach Artikel 69 des Grundgesetzes die Amtszeit von Bundeskanzler Olaf Scholz und den Kabinettsmitgliedern. Sie bleiben aber bis zur Ernennung einer neuen Regierung geschäftsführend im Amt.

Studie: Deutsche gehen häufiger zu Fuß

Die Menschen in Deutschland legen weniger Wege im Auto zurück und laufen dafür häufiger zu Fuß. Das ist ein Ergebnis der Mobilitätsstudie 2023, die im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums erstellt wurde. Verglichen mit der letzten Erhebung im Jahr 2017 stieg der Anteil des Fußverkehrs um vier Prozentpunkte auf 26 Prozent.

Zwei Senioren - ein Mann und eine Frau - gehen mit Walking-Stöcken
In Deutschland wird wieder mehr zu Fuß gegangen (Archivbild) Bild: FrankHoermann/SvenSimon/picture alliance

Den Löwenanteil machen aber weiterhin Strecken im PKW mit 40 Prozent aus. Weitere 13 Prozent entfallen auf Mitfahrten im Auto. Der öffentliche Nahverkehr in Deutschland legte leicht von zehn auf elf Prozent zu. Ebenfalls elf Prozent der erfassten Wege wurden unverändert mit dem Fahrrad erledigt.

Große Unterschiede zeigten sich zwischen den Regionen. So hat das Auto auf dem Land weiterhin eine wesentlich stärkere Bedeutung als in der Stadt.

se/jj (dpa, rtr, afp, ap)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MEZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.