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Neuer Krieg in Mazedonien?

14. Januar 2002

– Nach Einschätzung der US-Geheimdienste könnten in diesem Jahr bewaffnete Konflikte eskalieren

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Skopje, 11.1.2002, DNEVNIK, mazed.

Die US-amerikanischen Geheimdienste erwarten, dass in Mazedonien 2002 die ethnischen Spannungen zu schweren Auseinandersetzungen und zu einigen hunderttausend Flüchtlingen führen könnten. Die Gefahr, dass die Konflikte in Mazedonien zu einem regelrechten Krieg führen, schätzen die Analytiker demnach als mittelgroß bis groß ein. Die kriegerischen Auseinandersetzungen würden zuerst in einigen Gebieten und später im ganzen Westen Mazedoniens eskalieren. Der Krieg würde zehntausende slawische Mazedonier aus ihren Dörfern zwingen und zugleich hunderttausende albanische Flüchtlinge in die Nachbarländer treiben. In dem Bericht wird hervorgehoben, dass ein Krieg in Mazedonien mit großer Wahrscheinlichkeit auch Folgen für ganz Europa hätte, und dass die große Zahl der Flüchtlinge zur Destabilisierung der südosteuropäischen Länder führen würde.

Es handelt sich um eine Analyse des amerikanischen Nationalen Geheimdienstrates, in dem 13 US-Geheimdienste zusammengeschlossen sind. Die Analyse wurde vor zwei Tagen (9.1.) veröffentlicht.

Es wurden Prioritätenlisten von insgesamt sieben Ländern aufgestellt, in denen es 2002 zu eskalierenden Konflikten mit neuen humanitären Katastrophen kommen könnte. Das Balkanland Mazedonien steht dabei an erster Stelle. Die anderen sechs Gebiete, in denen es Anzeichen dafür gibt, dass das Jahr 2002 noch schlimmer wird, sind Simbabwe, Haiti, Kenia, Elfenbeinküste, Nigeria und Kaschmir. Erwähnt werden auch Indien und Pakistan. (fp)