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Neuer Gefangenenaustausch zwischen den USA und Russland

10. April 2025

Die russisch-amerikanische Ballerina Xenia Karelina ist aus russischer Haft freigekommen, im Gegenzug entließen die Amerikaner den Deutsch-Russen Artur Petrow.

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Xenia Karelina
Xenia Karelina im Gericht, das sie im vergangenen August wegen Hochverrats verurteilteBild: Anton Butsenko/IMAGO

Xenia Karelina war im August in Russland wegen Hochverrats zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Die gebürtige Russin aus Los Angeles war im Februar 2024 während eines Familienbesuchs in Jekaterinburg festgenommen worden.

Russische Sicherheitskräfte hatten ihr Mobiltelefon durchsucht und festgestellt, dass sie etwa 50 Dollar an eine in New York ansässige Hilfsorganisation gespendet hatte, die humanitäre Hilfe für die Ukraine leistet. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB beschuldigt die Organisation, Gelder für die ukrainische Armee gesammelt zu haben. Die Organisation "Razom for Ukraine" erklärte hingegen, dass ihre Spenden ausschließlich humanitären Projekten zugutekämen.

US-Außenminister Außenminister Marco Rubio schrieb nach der Freilassung im Onlinedienst X, Karelina sei "über ein Jahr lang zu Unrecht von Russland festgehalten" worden, US-Präsident Donald Trump habe ihre Freilassung erwirkt.

CIA verhandelte den Austausch

Artur Petrow war 2023 nach einem Haftbefehl der USA in Zypern festgesetzt worden. Das US-Justizministerium erklärte damals, Petrow sei an einem Geschäft beteiligt gewesen, bei dem für Waffenzulieferer des russischen Militärs US-Mikroelektronik beschafft worden sein soll. Es habe sich um einen ausgefeilten Schmugglerring gehandelt.

Nach Informationen des Wall Street Journal ist der Austausch von Petrow gegen Karelina von CIA-Direktor John Ratcliffe persönlich mit einem hochrangigen russischen Geheimdienstvertreter in Abu Dhabi ausgehandelt worden.

Wladimir Putin mit erhobenem Zeigefinger
Für Kreml-Chef Putin sind ausländische Gefangene VerhandlungsmasseBild: Maxim Shemetov/AFP

Zweiter Gefangenenaustausch in neun Monaten

Kremlchef Wladimir Putin nutzt westliche Gefangene als Faustpfand in Verhandlungen für einen Austausch. Er hatte zuletzt am 1. August inhaftierte russische Kriminelle in den USA durch einen Austausch gegen Amerikaner freibekommen. Unter den von Russland freigelassenen US-Bürgern war der wegen Spionage verurteilte Wall-Street-Journalist Evan Gershkovich. Im Zuge des Gefangenenaustauschs, an dem sieben Staaten, darunter Deutschland, beteiligt waren, kam auch der in Berlin verurteilte sogenannte Tiergartenmörder auf freien Fuß.

fab/AR (rtr, afp, dpa)