Neuer EU-Sonderbeauftragter für Mazedonien ernannt
2. Oktober 2002
Skopje, 2.10.2002, DNEVNIK, mazed.
Der Belgier Alexis Bruns ist der neue EU-Sonderbeauftragte für Mazedonien. Ab 1. November 2002 kommt er als Nachfolger seines Vorgängers Alain Le Roy nach Mazedonien. Bruns sagte, dass er nicht nach Mazedonien komme, um hier "belgische Zustände" einzuführen. Weil er Belgier ist, wird in der Hauptstadt Skopje automatisch die Frage gestellt, ob er tatsächlich solche Gedanken hegt beziehungsweise ob er das "belgische Modell" einführen möchte.
"Das kommt nicht in Frage. Erstens, weil das belgische Modell, das sich in Jahrzehnten entwickelte, etwas Spezifisches ist. Zweitens fahre ich nicht nach Skopje als belgischer Vertreter, sondern als Vertreter der Europäischen Union. Wenn ich Probleme habe, dann werde ich Javier Solana (EU-Außenbeauftragter - MD) anrufen und ihn fragen, und nicht den belgischen Außenminister", sagte Alexis Bruns. (...)
"Ich bin froh und dankbar, diese wichtige Position zu bekommen. Diese Arbeit ist für mich neu und verantwortungsvoll. Meine persönliche Karriere betrachte ich als zweitrangig. Solche Erfahrungen sind für die Europäische Union sehr wichtig, weil sie zur Stärkung der EU-Kapazitäten (sic) beitragen. Für uns und für Sie ist es sehr wichtig, die begonnenen Reformen fortzusetzen", fügte Bruns hinzu.
Ihm ist bewusst, dass er es in seinem ersten sechsmonatigen Mandat nicht leicht haben wird, den in Mazedonien sehr populär gewordenen Franzosen Alain Le Roy zu ersetzen. (...) Ein belgischer Diplomat sagte, dass Bruns ein sehr kompetenter Fachmann sei. Arroganz sei für ihn ein Fremdwort, was man von den meisten hohen europäischen Diplomaten nicht sagen könne. Er habe auch eine seltene Gabe – er könne seinem Gegenüber lange zuhören und ihn verstehen. (...) (fp)