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Neue Spekulationen über Opel-Schließung

25. März 2012

Nach einem Medienbericht plant der US-Autobauer General Motors die Schließung des Opel-Werks in Bochum bis 2015. Stattdessen soll die Produktion angeblich in Niedrig-Kosten-Länder wie Polen verlagert werden.

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Eine GM-Fahne weht unter blauem Himmel vor dem Opel Werk in Bochum (Archivfoto: dapd/AP)
Symbolbild Opel GM LogoBild: dapd

Die Spekulationen um die Zukunft des Opel-Werks in Bochum gehen weiter. Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" will der US-amerikanische Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) die Produktion dort bis 2015 einstellen - auch das Vauxhall-Werk im britischen Ellesmere Port soll davon betroffen sein. Insgesamt 4200 Mitarbeiter würden dann ihre Arbeitsstellen verlieren.

Im Gegenzug wolle GM die Kapazitäten in so genannten Niedrig-Kosten-Ländern erhöhen, um profitabler zu werden, berichtet "Der Spiegel" unter Berufung auf ein GM-Strategiepapier. Dabei setze der US-Autobauer auf Polen, Russland, China, Indien, Mexiko und Brasilien. Bei steigendem Absatz wolle GM die zusätzlichen Fahrzeuge angeblich zu 80 Prozent in diesen Ländern fertigen.

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Auf die Piste - Opel für die Welt

Als Beispiel für die Verlagerung werde in dem GM-Papier das polnische Gliwice genannt, wo der Opel Astra montiert wird. Um 25 Prozent solle dort die Produktionskapazität erhöht werden, während die Fertigung des Opel Zafira in Bochum spätestens 2015 geschlossen werde. Bis 2016 sollen zusätzlich 300.000 Fahrzeuge aus Werken in Mexiko, Korea und China nach Europa exportiert werden.

Zugleich streiche der US-Konzern weltweit seine Modellpalette zusammen, schreibt "Der Spiegel" weiter. Aus dem Strategiepapier gehe hervor, dass bis 2018 von den derzeit 30 Modellen weniger als die Hälfte angeboten werden sollen. Vor allem wolle man keine Spezialmodelle mehr für den europäischen Markt produzieren.

Dementi aus Deutschland

Opel-Vorstandschef Karl-Friedrich Stracke hatte zuvor Gerüchte über unmittelbar bevorstehende Werksschließungen in Europa zurückgewiesen - zumindest bis Ende 2014. "Wir haben eine klare Standortsicherung bis Ende 2014 und die gilt", sagte Stracke der "Bild"-Zeitung. Außerdem habe ihm GM-Chef Dan Akerson uneingeschränkte Unterstützung für das Unternehmen zugesichert. In Deutschland gibt es zudem ein Abkommen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite, welches Standortschließungen bis 2014 untersagt.

In einer Aufsichtsratssitzung an kommenden Mittwoch werde über Strategien beraten, das Geschäft in Europa profitabler zu machen. Stracke hoffe, dass er den Opel-Mitarbeitern in zwei bis drei Monaten konkrete Entscheidungen mitteilen könne.

In den vergangenen Jahren hat GM herbe Verluste mit den Produktionen in Europa eingefahren. 2011 belief sich das Defizit auf etwa 747 Millionen US-Dollar, umgerechnet 566 Millionen Euro.

nis/hp (dpa, dapd, afp)