Neue Lebensmittel-Trends: Anuga 2013
Convenience Food, aber bitte mit besserer Qualität - das ist der Trend auf deutschen Tellern. Die weltgrößte Messe für Ernährung in Köln zeigt einmal mehr, was im Lebensmittelhandel demnächst in die Regale kommen könnte.
Fusion Food: Currywurst im Pasta-Mantel
Lebensmittel-Neuigkeiten sind ein Markenzeichen der weltgrößten Ernährungsmesse "Anuga". Und auch wenn Berlin oft die Currywurst als stadteigene Erfindung propagiert - die Currywurst im Pastamantel hat eine Firma in Nordrhein-Westfalen kreiert. Das Unternehmen ist eines von fast 6800 Ausstellern, die in Köln ihre Produkte präsentieren.
Stiel-voller Pizzagenuss
Was auf den ersten Blick wie Eis am Stil aussieht, ist in Wirklichkeit die herzhaft-heiße Variante: Pizza am Stiel feiert auf der Anuga Premiere. "Sakrileg", sagen die einen, "wenigstens von einer italienischen Firma", die anderen. Fakt ist: Sogenannte Convenience oder "To-Go" Produkte liegen im Trend; weltweit nehmen sich die Menschen weniger Zeit zum Essen und für die Zubereitung ihrer Speisen.
Frisch und saftig oder haltbar und knusprig?
Nicht nur "convenient" - Verbraucher wünschen sich verstärkt auch "gesunde Ernährung", sagt eine Studie der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). Dazu passen diese auf der Anuga präsentierten Möhren-Pastinaken Chips - ein "2 in 1" Produkt, knusprig und haltbar. Laut DLG findet die tägliche Ernährung vor allem zwischendurch statt. Beliebt: kleinere, gut dosierbare Packungsgrößen.
Mehr glückliche Kühe, bitte!
In Deutschland steigen die Ansprüche an Lebensmittel. Nicht nur der Preis entscheidet, jeder Vierte kauft auch nach ethischen Kriterien ein, so das Ergebnis einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Nachhaltigkeit, fairer Handel und artgerechte Tierhaltung spielen eine wichtige Rolle - so sehr, dass diese Gruppe von Verbrauchern rund 16 Prozent mehr Geld für Lebensmittel ausgibt.
Teurer, aber dennoch günstig
Generell steigen die Lebensmittelpreise: Höhere Rohstoff- und Produktionskosten haben laut der GfK-Studie im laufenden Jahr zu einem Preisanstieg von bisher gut vier Prozent geführt. Europaweit jedoch liegen die deutschen Lebensmittelpreise weiter im unteren Drittel. Dank steigender Exporte blieb der Gesamtumsatz des deutschen Handels im Vergleich zum Vorjahr stabil bei knapp 130 Milliarden Euro.
Blick über den Tellerrand
Lebensmittelhersteller aus knapp 100 Ländern sind in diesem Jahr auf der Anuga zu Gast. Die Fachbesucher haben damit in den Kölner Messehallen viel Raum für Entdeckungen - wie hier im japanischen Pavillon und der Umai-Showküche.
"Frei von"-Nachfrage steigt
Lebensmittelhersteller auf der Anuga bedienen mit ihren Produkten verstärkt auch den Wunsch der Verbraucher nach Produkten ohne bestimmte Inhaltsstoffe. Typisch, und bereits im Handel etabliert: glutenfreie Kost, laktosefreie Milch, sowie generell: Bio-Produkte. In Deutschland machen diese mittlerweile knapp vier Prozent des gesamten Lebensmittelumsatzes aus.
So vielfältig wie noch nie
Pizza am Stiel und Currywurstpasta stehen - genauso wie Cola-Brotaufstrich und Mikrowellen-Tapas - letztlich auch für die Lebensmittelvielfalt in deutschen Supermärkten. Nach Branchenangaben ist das Angebot mit derzeit mehr als 170.000 Produkten auf seinem bisherigen Höchststand. Die diesjährigen Trends kann das Fachpublikum auf der Anuga noch bis zum 9. Oktober besichtigen.