Nebojsa Covic: Albanische Lobbyisten sind bereit, die Unabhängigkeit des Kosovo für 2,5 Milliarden Dollar zu kaufen
6. Mai 2003Pristina, 3.5.2003, KOHA DITORE, alban.
Die Idee, Serbien die Unabhängigkeit Kosovas abzukaufen, war vor dem Krieg interessant, aber jetzt ist die Unabhängigkeit Kosovas sicher und es muss kein Geld aufgewandt werden, um sie zu kaufen. Das erklärten Vertreter der Institutionen Kosovas am Samstag.
Diese Aussagen von Vertretern der kosovarischen Institutionen folgten auf Aussagen des stellvertretenden serbischen Premierministers Nebojsa Covic, dass "albanische Lobbyisten bereit sind, Serbien 2,5 Milliarden Dollar zu geben, um die Unabhängigkeit Kosovas zu kaufen".
Ramush Tahiri, politischer Berater des Präsidenten der Versammlung von Kosova, Nexhat Daci, sowie Rexhep Hoti, politischer Berater von Premierminister Bajram Rexhepi, erklärten am Samstag (3.5.) gegenüber KOHA DITORE, Kosova müsse kein Geld ausgeben für etwas, das sich schon bald ohne das geringste Problem verwirklichen werde.
Nach Worten Tahiris ist ein Kauf der Unabhängigkeit kein interessanter Gedanke oder Vorschlag. (...) "Das war vor dem Krieg interessant und bevor die Konsequenzen des Krieges eintraten. Nun, nach all den Opfern der UCK und all dem internationalen Engagement ist ein Kauf der Unabhängigkeit Kosovas ein überholter Gedanke", sagte er der Zeitung am Telefon. "Nach dem Krieg ist niemand daran interessiert, etwas zu kaufen, das wir schon haben.".
Tahiri vertrat die Auffassung, es gebe keinen Grund für die Institutionen Kosovas, die Unabhängigkeit mit Geld zu erreichen, denn nach seiner Meinung steht die Unabhängigkeit Kosovas nicht mehr in Frage. "Wir haben es nur noch mit dem Faktor Zeit zu tun, wann es geschehen wird, aber die Unabhängigkeit selbst steht nicht mehr in Frage. Das Problem ist nur noch, ob sie im Jahre 2005 oder 2006 erreicht wird", sagte er und fügte hinzu, die Spannungen mit der internationalen Gemeinschaft, die in jüngster Zeit zugenommen hätten, stünden in diesem Zusammenhang – dem Zeitpunkt, an dem die Unabhängigkeit erreicht werde.
Rexhep Hoti sagte, der von Covic geäußerte Gedanke sei ziemlich langweilig und verdiene keine Antwort. Eine Antwort gab er trotzdem.
"Die Kosovaren haben keinen Grund, ihren Staat und ihr Land zu kaufen", sagte er. "Wem könnten sie das abkaufen? Sich selbst. Wir haben keinen Grund, etwas zu kaufen, das den Bürgern Kosovas gehört". Hoti fügte hinzu, so etwas sei absurd.
"Serbien hat viele Schulden bei Kosova und sollte diese Schulden erst einmal bezahlen. Aber diese Dinge werden auf dem institutionellen Weg gelöst.", fügte er hinzu. (...) (MK)