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NATO und Usbekistan erweitern Zusammenarbeit

26. September 2003

– George Robertson trifft in Taschkent Präsident Islam Karimow

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Bonn, 26.9.2003, DW-radio / Russisch

Die NATO wird Usbekistan bei der Vernichtung von Munition und Raketentreibstoff aus sowjetischer Zeit behilflich sein. Das erklärte am Donnerstag (25.9.) NATO-Generalsekretär George Robertson nach einem zweistündigen Gespräch mit dem usbekischen Präsidenten Islam Karimow. Es berichtet Jurij Tschernogajew:

Die Erklärung von George Robertson über die Vernichtung von Raketentreibstoff auf usbekischem Territorium kam für Experten überraschend, da die Militärs immer versichert hatten, dass im Lande weder Raketen noch Treibstoff verblieben seien. Eigentlich hatte auch niemand jemals gesehen, dass die in Usbekistan stationierten sowjetischen Raketen vernichtet oder abtransportiert wurden. Und nun stellt sich heraus, dass Treibstoff vorhanden ist. Und was ist mit den Raketen? Übrigens ist George Robertson der Ansicht, dass die vorderste Verteidigungslinie der NATO jetzt durch Usbekistan verläuft.

George Robertson: "Ich hoffe, dass schon bald das Ausbildungszentrum unter der Ägide des Programms ‚Partnerschaft für den Frieden‘ seine Arbeit aufnehmen wird. Im Rahmen dieses Projekts ist bereits viel Arbeit geleistet worden, die nicht nur Usbekistan, sondern Zentralasien insgesamt dienen wird. Wie wir heute erfahren haben, wird das Projekt vom Präsidenten Usbekistans stark unterstützt und ich werde alles dafür tun, damit es auch von der NATO auf diese Weise unterstützt wird."

Im Ausbildungszentrum sollen Militärs aus den Ländern Zentralasiens, aber auch aus anderen Staaten, mit denen die NATO kooperiert, fortgebildet werden.

George Robertson: "In vieler Hinsicht kann Usbekistan anderen NATO-Partnerländern als Beispiel und Modell dienen. Ich möchte ein Beispiel nennen: Die Durchführung umfassender Manöver im Fergana-Tal im Frühling dieses Jahres, bei denen der Einsatz in Krisensituationen geübt wurde. An den Manövern beteiligten sich Delegationen vieler NATO-Mitgliedsstaaten, aber auch Militärs aus der Russischen Föderation und anderen NATO-Partnerländern. Sie alle gewannen wertvolle Erfahrungen bei der Bekämpfung von Katastrophen."

George Robertson versicherte, dass bis Ende des Jahres die NATO in Usbekistan noch etwa 130 Maßnahmen durchführen wird, darunter zur Unterstützung ihrer Mission in Afghanistan. George Robertson wurde gefragt, in welchem Verhältnis die Erweiterung der Zusammenarbeit mit Usbekistan zu den im Lande herrschenden Menschenrechtsverletzungen steht. Der NATO-Generalsekretär sagte darauf: "Die Menschenrechte haben natürlich Priorität, aber die Bekämpfung des Terrorismus hat auch Priorität." (MO)