"NATO-Mitgliedschaft hängt von Mazedonien ab"
16. September 2003Skopje, 15.9.2003, UTRINSKI VESNIK, mazed.
Der NATO-Botschafter in Mazedonien, Nicolas Biegmann, ist der Meinung, dass das Jahr 2004 für Mazedonien zu früh ist, um NATO-Mitglied zu werden. Viel realistischer wäre es, wenn dies erst 2006 geschehen würde. Außerdem hänge dies nicht von der NATO ab, sondern alleine von Mazedonien. Nicolas Biegmann antwortete damit auf Fragen von mazedonischen Journalisten, ob Mazedonien auf dem Gipfeltreffen in Istanbul eine Einladung zur Mitgliedschaft erhalten wird. Mazedonien soll nach Biegmanns Worten zahlreiche Kriterien erfüllen.
Die Krise in der Region Komanovo sei eine innere Krise und nicht eine Krise, die von außen verursacht worden sei. Die Krise könne deshalb nicht mit der Arme gelöst werden. "Ich glaube, dass die Lage in Mazedonien viel besser ist, als viele meinen. Die letzten Ereignisse haben keinen politischen Hintergrund. Es handelt sich nicht um Rebellen, die für ein Großalbanien kämpfen, sondern um junge Kriminelle, die die Bevölkerung terrorisieren. Und das ist alles. Ethnische Probleme gibt es nicht", erklärte Biegmann. Mazedonien sei fähig, mit den Problemen ohne Hilfe von außen fertig zu werden. (...)
Auch Kosovo sei keine Gefahr für Mazedonien, schätzt der NATO-Botschafter. "Kosovo und Mazedonien haben ihre eigenen und getrennten Probleme. Das stelle ich immer wieder fest, wenn ich nach Kosovo reise. Ich habe keinen Politiker aus dem Kosovo getroffen, der viel Interesse an der Lage in Mazedonien zeigt. Mazedonien ist für diese Menschen viel zu weit", so Biegmann. (fp)