Mutmaßliche Mitglieder der verbotenen "Albanischen Nationalarmee" bei Gedenkfeier im Kosovo aufgetreten
14. April 2004Bonn, 14.4.2004, KOHA DITORE, BETA
KOHA DITORE, alban., 13.4.2004
Am Montag (12.4.) sind vier uniformierte, maskierte Männer auf einer Gedenkfeier in einem Dorf bei Drenas (Gllogovc bzw. serb. Glogovac – MD) aus Anlass des fünften Jahrestags des Todes der Märtyrer Rrahim Bajraktari und Elmi Lestrani erschienen und haben Botschaften der Albanischen Nationalarmee (AKSh – MD) öffentlich verlesen.
Die drei Männer, die in ähnlicher Weise wie die frühere UCK beim Begräbnis des Lehrers Halit Geci in Llausha (serb.: Lausa – MD) bei Skenderaj (serb. Srbica – MD) am 28. November 1997 auftauchten, verlasen eine Botschaft der Front für die Albanische Nationale Vereinigung (FBKSh), die von Dutzenden Teilnehmern der Gedenkfeier mit Beifall begrüßt wurde. (...)
Vertreter der KFOR lehnten es ab, zu dem Ereignis Stellung zu nehmen. Bis zum späten Nachmittag bestritten sie sogar, irgendwelche Informationen über das öffentliche Erscheinen der AKSH zu besitzen. (MK)
BETA, serb.,13.4.2004
KFOR und UNMIK-Polizei haben damit begonnen, Behauptungen zu überprüfen, dass drei maskierte Personen öffentlich auf dem Territorium der Gemeinde Glogovac als Mitglieder der verbotenen Albanischen Nationalarmee (ANA) (alban. Abkürzung AKSh – MD), die im Kosovo als terroristische Organisation eingestuft ist, aufgetreten sind.
UN-Polizei und KFOR bestätigten heute, (13.4.) sie betrachteten die ANA als illegale Formation und erinnerten daran, dass die ANA vor einem Jahr als terroristische Organisation eingestuft worden sei, nachdem ihre Mitglieder eine Eisenbahnbrücke in Loziste (alban. Llozishta – MD) bei Zvecan im Norden des Kosovo gesprengt hatten. Gegen diese Organisation und ihre Mitglieder würden die vom Gesetz vorgesehen Maßnahmen ergriffen, gaben KFOR und UNMIK-Polizei bekannt.
Admiral Gregory Johnson, der NATO-Oberkommandierende für Südeuropa, nahm heute (13.4.) ebenfalls Stellung zu den Berichten über die Aktivität der ANA-Mitglieder auf dem Territorium des Kosovo. Er vertrat die Einschätzung, dass diese Formation die Sicherheitslage im Kosovo nicht bedrohen werde.
"Ich weigere mich zu glauben, dass dies eine Bedrohung für das Kosovo darstellt, aber ich habe das mit Premierminister Rexhepi erörtert und bin der Auffassung, dass in dieser Hinsicht notwendige Schritte unternommen werden sollten, erklärte Johnson, der heute Pristina besucht. "In der jetzigen Lage könnte (der Auftritt von ANA-Mitgliedern) als unnötige Bedrohung aufgefasst werden", erläuterte Admiral Johnson. Er erörterte mit Rexhepi die Lage im Kosovo nach der Gewalt im März. (MK)