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Musk will Steuerdaten von Millionen US-Bürgern "kapern"

17. Februar 2025

Die von dem Tech-Milliardär geleitete Abteilung für staatliche Effizienz (DOGE) verlangt einen umfassenden Zugriff auf die Systeme der US-Steuerbehörde IRS. Datenschützer zeigen sich alarmiert.

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Regierungsberater Elon Musk steht mit seinem Sohn neben dem sitzenden US-Präsidenten Donald Trump im Oval Office
Der Diener seines Herrn: Regierungsberater Elon Musk und US-Präsident Donald Trump im Oval Office, links Musks Sohn Bild: Alex Brandon/AP/dpa/picture alliance

Das Team von US-Präsidentenberater Elon Musk hat laut Medienberichten Zugang zu Daten der US-Steuerbehörde IRS angefordert, die Informationen über die Finanzen von Millionen US-Bürgern beinhalten. Musks Abteilung für staatliche Effizienz, Department of Government Efficiency (DOGE), habe einen weitreichenden Zugriff auf die Datenbanken und Systeme der US-Steuerbehörde IRS beantragt, berichten die Zeitung "Washington Post" und andere US-Medien.

120 Tage Datensuche bei der US-Steuerbehörde

Die "Washington Post" schreibt unter Berufung auf ein von der Zeitung eingesehenes Dokument, dass ein Doge-Mitarbeiter 120 Tage lang bei der IRS arbeiten und dabei möglicherweise Zugriff auf Datensätze erhalten soll. Darunter ist den Berichten zufolge auch ein besonders gesichertes System, zu dem der Zugang in der Regel besonders beschränkt ist und das laut IRS "sofortigen visuellen Zugriff auf bestimmte Steuerzahlerkonten" bietet.

Bis Sonntagabend sei der Zugriff noch nicht genehmigt worden, heißt es weiter. Dennoch löste das Vorhaben demnach Sorgen innerhalb der Regierung sowie bei Datenschutzexperten aus. Wie der Sender ABC News berichtete, halten Kritiker es für außerordentlich gefährlich, Musk Zugang zu persönlichen Steuerdaten von Bürgern zu gewähren.

Mehrere US-Bundesbeschäftigte halten in Washington Plakate gegen die Aktivitäten von Elon Musks Department of Government Efficiency (DOGE) hoch
Kundgebung von US-Bundesbeschäftigten in Washinton gegen die Aktivitäten von Elon Musks Department of Government Efficiency (DOGE)Bild: Scott Brauer/ZUMA Press Wire/picture allianceAskExplain

Wer seine sensibelsten Daten an die Regierung weitergebe, gehe "davon aus, dass diese nicht nur rechtmäßig verwendet, sondern auch sicher und auf eine Weise gehandhabt werden, die Risiken wie Identitätsdiebstahl" auf ein Minimum beschränke, zitierte ABC die frühere staatliche Datenschutzbeauftragte Elizabeth Laird von der Organisation Center for Democracy and Technology. Dies aber stehe angesichts der Berichte infrage.

"In unserem kaputten System..."

Ein Sprecher des Weißen Hauses erklärte auf Anfrage zum möglichen Zugang zu den Finanzdaten, "Verschwendung, Betrug und Missbrauch" seien "in unserem kaputten System schon viel zu lange fest verankert". Ein direkter Zugang sei notwendig, um dies zu ändern. Musks Team werde weiterhin Betrug aufdecken, "denn das amerikanische Volk verdient es zu wissen, wofür seine Regierung seine hart verdienten Steuergelder ausgibt".

US-Präsident Donald Trump hat Musk, der ihn massiv im Wahlkampf unterstützt hatte, mit der Leitung der neuen Abteilung DOGE betraut. In dieser Funktion ist der Unternehmer federführend an dem eingeleiteten massiven Personal- und Kostenabbau in den Bundesbehörden beteiligt. Das Team von Musk durchforstet derzeit eine US-Behörde nach der anderen. Trump und Musk behaupten ohne Beweise, dass dabei bereits neben milliardenschwerer Geldverschwendung auch Betrug offengelegt worden sei.

sti/se (afp, dpa, Washington Post)