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Moody's sieht hohes Risiko für Pleite Griechenlands

3. März 2012

Die amerikanische Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Griechenlands auf die niedrigste Stufe gesenkt. Die Agentur sieht die Hellenen damit am Beginn eines Zahlungsausfalls.

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Der Schriftzug Moody's markiert den Sitz der Ratingagentur in New York (Foto: dapd)
Bild: AP

Die Bonitätswächter begründeten die Herabstufung von "Ca" auf "C" mit den deutlichen Verlusten für die Privatgläubiger beim angestrebten Schuldenschnitt. Es sei zu erwarten, dass den Investoren Verluste von mehr als 70 Prozent entstünden, teilte Moody's mit.

Die privaten Gläuber des Landes - Banken, Versicherungen und Investmentfonds - hatten sich in der vergangenen Woche grundsätzlich bereit erklärt, auf Forderungen in Höhe von 107 Milliarden Euro zu verzichten. Dazu sollen sie ihre griechischen Staatsanleihen gegen neue Schuldpapiere eintauschen.

"Weiter hohes Risiko für einen Zahlungsausfall"

Die Regierung in Athen hatte zur Rettung des Landes wochenlang erbittert mit den privaten Gläubigern über den Schuldenschnitt gerungen. Die Investoren sollen nun bis Ende kommender Woche entscheiden, ob sie das Tauschangebot annehmen.

Griechenland erst einmal gerettet

Moody's erklärte weiter, es sei davon auszugehen, dass auch nach Vollzug des Schuldenschnitts eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit für eine Pleite Griechenlands bestehe.

S&P ist optimistischer

Am Montag hatte bereits die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) mit einer weiteren Abstufung der Kreditwürdigkeit Griechenlands auf den Schuldenschnitt reagiert. Die bereits mangelhafte Note "CC" wurde auf ein "Selective Default", also einen teilweisen Zahlungsausfall, gesenkt.

Allerdings sah man bei S&P die Aussichten nach erfolgtem Schuldenschnitt positiver als bei Moody's. Wenn genügend Anleihenbesitzer ihre Wertpapiere wie vorgeschlagen umtauschten, könnte sich die Kreditsituation für Griechenland schnell wieder entspannen, hieß es.

se/wl (rtr, dapd, dpa, afp)