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Mitglieder der ehemaligen UCK finden Leichen zweier vermisster Mazedonier

28. Dezember 2001

– Beauftragter des UCK-Generalstabs kündigt Aufklärung des Schicksals weiterer vermisster Mazedonier an

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Skopje, 27.12.2001, MAKFAX, engl.

"Die Leichen von zwei Brüdern aus dem Dorf Belovista in der Nähe von Tetovo sind heute von Mitgliedern der Nationalen Befreiungsarmee (UCK) gefunden worden. Die Leichen werden von internationalen Experten obduziert". Mit diesen Worten zitiert die albanischsprachige Tageszeitung Fakti ein früheres UCK-Mitglied, das unter dem Namen Ljulji bekannt ist. Er ist vom früheren Generalstab der UCK beauftragt worden, Ermittlungen im Fall der 12 als vermisst gemeldeten Mazedonier durchzuführen und Informationen zu sammeln.

Fakti veröffentlicht nicht die Namen der zwei Brüder. Inoffiziellen Informationen zufolge sind die Namen der Opfer Bosko und Slavko Dimitrevski aus dem Dorf Belovista. Sie gelten seit dem 31. August als vermisst. (...)

"Ich habe bereits die internationalen Vertreter informiert, und sie haben ein Team von internationalen Experten damit beauftragt, deine Autopsie der Leichen durchzuführen", erklärte Ljulji gegenüber der Zeitung Fakti. Er fügte hinzu, es sollte mazedonischen Gerichtsmedizinern nicht gestattet werden, eine Obduktion der Leichen vorzunehmen, da sie sich unter starkem Druck des Geheimdienstes befänden.

Die Agentur MAKFAX meldet unter Berufung auf die Tageszeitung Fakti, dass der Fall der 12 vermissten Mazedonier sehr bald aufgeklärt werde, und die mazedonische Öffentlichkeit darüber informiert werde, wer hinter der Exekution der beiden Brüder aus Belovista sowie dem Verschwinden von 10 weiteren Personen mazedonischer Volkszugehörigkeit stecke. "Die internationalen Stellen, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und das Haager Tribunal sind im Besitz der nötigen Informationen, sie kennen die Örtlichkeit", so Ljulji gegenüber Fakti.

Ljulji ist bereits mit Familienmitgliedern der vermissten Mazedonier zusammengetroffen. Er versprach, er werde sein Möglichsten tun, um jede Information über das Schicksal ihrer Angehörigen zu finden. Er sagte außerdem zu, glaubwürdige Informationen zu beschaffen, wer hinter dem Mord stecke. Ljulji wies Behauptungen der mazedonischsprachigen Medien zurück, dass die Entführung der 12 Mazedonier nichts anderes als ein Racheakt früherer UCK-Mitglieder sei. Die mazedonischsprachigen Medien behaupten, die UCK habe Rache für die Vorfälle in Ljuboten nehmen wollen. Ljulji sagte dazu, die Tragödie von Ljuboten sei ein Werk des mazedonischen Innenministers Ljube Boskovski und mazedonischer Journalisten." (MK)