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Milliarden für die Bahn gefordert

3. November 2013

Bahn-Chef Rüdiger Grube fordert deutlich mehr öffentliche Mittel zur Instandhaltung des Schienennetzes. Ohne zusätzliche Investitionen in Milliardenhöhe drohten Streckensperrungen.

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Rostige Bahngleise einer stillgelegten Bahnstrecke (Foto:dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

"Angesichts der dramatischen Unterfinanzierung hat die Bahn einen Investitionsstau bei Gleisen, Weichen und Stellwerken von über 30 Milliarden Euro", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

"Wenn sich nichts ändert, steigt der Rückstand bis 2020 auf gigantische 50 Milliarden Euro." Dann gebe es nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder die Qualität der Bahn lasse deutlich nach oder Strecken müssten gesperrt werden.

Nach Grubes Überzeugung ist eine Erhöhung der Investitionen in das Bestandsnetz von derzeit rund drei Milliarden Euro im Jahr auf "über vier Milliarden Euro" notwendig. "Selbst dann reden wir über eine Aufgabe, die uns mindestens eine Generation lang beschäftigen wird." Bei der Mobilisierung der zusätzlichen Gelder müsse "der Bund mit ran", sagte Grube weiter.

Überaltertes Schienennetz

Zwar wolle sich die Bahn auch künftig an der Pflege des Netzes beteiligen. Klar sei aber auch: "Weil die Schiene jahrzehntelang vernachlässigt wurde, können wir es allein nicht schaffen." Das Netz sei überaltert, klagte der Bahn-Chef. "Hunderte unserer Stellwerke hätte noch Kaiser Wilhelm einweihen können." 1400 Bahnbrücken seien zudem in einem so kritischen Zustand, dass sofort gehandelt werden müsse.

In Zukunft will Grube die Mittel für die Bahn auch gezielter ausgeben. "Der Grundsatz muss lauten: Das Bestandsnetz hat Vorrang vor dem Aus- und Neubau." Das knappe Geld solle dort ausgegeben werden, wo es am meisten für das Gesamtnetz bringe.

Deshalb müssten die Kapazitäten der Bahnknoten wie Hamburg, Köln und Frankfurt am Main erweitert und etwa Bahnübergänge ersetzt werden, damit die Züge mit höherer Geschwindigkeit fahren könnten.

re/haz (rtr, afp, Spiegel)