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KonflikteSyrien

Mindestens 124 Tote bei schweren Kämpfen in Syrien

7. März 2025

In früheren Hochburgen von Assad-Anhängern im Westen Syriens ist es zu heftigen Kämpfen mit Regierungstruppen gekommen. Es sind die schwersten Auseinandersetzungen seit dem Sturz des Machthabers im Dezember.

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Rauch steigt auf bei Kämpfen zwischen Regierungskräften und Alawiten in der Küstenregion Syriens
In Syriens Küstenregion kämpfen Regierungskräfte und Alawiten gegeneinanderBild: Karam al-Masri/REUTERS

Bei schweren Kämpfen im Westen Syriens zwischen der islamistischen Übergangsregierung und Anhängern des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad sind mindestens 124 Menschen getötet worden. Das meldet die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien. Sie bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten in Syrien.

Nach Angriffen von Assad-Sympathisanten in der Küstenregion am Donnerstag brachen an diesem Freitag schwere Kämpfe aus, nachdem zusätzliche Regierungstruppen in der Region eingetroffen waren. Seitens der Regierungstruppen seien Artilleriegeschütze, Panzer und Raketenwerfer eingesetzt worden, teilte ein Offizier mit. In Latakia, Tartus und in der weiter im Landesinneren gelegenen Provinz Homs waren Ausgangssperren ausgerufen worden.

Es sind die schwersten Kämpfe zwischen den beiden Seiten seit dem Sturz des syrischen Machthabers Assad Anfang Dezember unter Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS). Unbestätigten Berichten zufolge soll es auf beiden Seiten zu Exekutionen Gefangener gekommen sein.

Syrische Regierungstruppen in Damaskus
Auch in Damaskus sind die syrischen Regierungstruppen in erhöhter AlarmbereitschaftBild: Ghaith Alsayed/AP/picture alliance

Ehemals Hochburg von Assad-Anhängern

Die Region im Westen Syriens ist mehrheitlich von Mitgliedern der religiösen Minderheit der Alawiten bewohnt, der auch der gestürzte Machthaber Assad angehört. Während der jahrzehntelangen Herrschaft des Assad-Clans lagen dort die Hochburgen von dessen Anhängern. Seit ihrer Machtübernahme hat die neue syrische Führung wiederholt versichert, die Minderheiten im Land zu schützen. Die Alawiten fürchten jedoch Vergeltungsmaßnahmen gegen ihre Gemeinschaft.

Der Aufstand ist die bislang größte Herausforderung für die islamistische Regierung, die sich um eine Konsolidierung ihrer Macht bemüht. Ihr Verbündeter Türkei erklärte mit Blick auf die Assad-Anhänger, "derartige Provokationen" dürften nicht den Frieden gefährden. Es gebe intensive Bemühungen, Sicherheit und Stabilität in Syrien zu gewährleisten, schrieb ein Sprecher des türkischen Außenministeriums im Kurznachrichtendienst X.

ch/jj (ap, afp, dpa, rtr)