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Mehrheit der Kosovo-Serben wählt Radikalen-Chef Vojislav Seselj

30. September 2002

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Köln, 30.9.2002, DW-radio / Serbisch

Den vorläufigen Wahlergebnissen zufolge hat im Kosovo der Kandidat der Radikalen Vojislav Seselj den Wahlsieg errungen. Dazu liegt uns eine Erklärung des UNMIK-Sprechers Simon Haselock vor. Aus Pristina berichtet Tanja Matic.

Die erste Wahlrunde bei den Präsidentschaftswahlen in Serbien fand auf dem gesamten Territorium Kosovos statt. In der Provinz wurde in 268 Wahllokalen gewählt, teilte der Regionalausschuss des Zentrums für Freie Wahlen und Demokratie (CeSID, unabhängige Wahlbeobachter - MD) mit. CeSID stellte Wahlbeobachter in allen Wahllokalen des Kosovo. Nach den von CeSID veröffentlichten vorläufigen Wahlergebnissen beteiligten sich 48,5 Prozent der insgesamt 108 000 Wahlberechtigten im Kosovo an den Wahlen.

"Auf dem Territorium des Kosovo konnte der Präsidentschaftskandidat der Serbischen Radikalen Partei, SRS, Vojislav Seselj mit überzeugender Mehrheit von mehr als 60 Prozent der Stimmen den Wahlsieg davontragen. Der Kandidat der demokratischen Option Vojislav Kostunica errang 26 Prozent der Wählerstimmen", sagte Milena Jaksic, die CeSID-Regionalkoordinatorin für das Kosovo.

Die UNMIK-Vertreter behielten ihren nahezu gleichgültigen Standpunkt zu den Präsidentschaftswahlen auch nach den Wahlen bei. Den überzeugenden Wahlsieg der Radikalen betrachtet die UNMIK bei den Kosovo-Serben nicht als besorgniserregend. UNMIK-Sprecher Simon Haselock sagte dazu: "Ich glaube nicht, dass wir daraus großartige Rückschlüsse ziehen können - zunächst einmal weil weniger als 50 Prozent der Wahlberechtigten sich an den Wahlen beteiligt haben und weil der Kandidat der Radikalen 50 Prozent von diesen 50 Prozent erringen konnte. Die Wahlbeteiligung ist zu gering, um daraus Rückschlüsse zu ziehen. Ich glaube, es wäre voreilig, Bewertungen abzugeben, ob dies nun gut oder schlecht ist. (...) Es wäre vielleicht besser, zu hinterfragen, warum so viele Menschen nicht gewählt haben, wie diese Menschen zu Belgrad stehen und wie Belgrad zu ihnen steht". (...) (md)