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Politik

Mehrere Tote nach Anschlägen in Afghanistan

29. April 2020

Bei einer Reihe von Anschlägen in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens drei Menschen getötet und viele weitere verletzt worden. Auch in den Provinzen geht der Konflikt gewaltsam weiter.

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Afghanistan Kabul Bombenanschläge
Schäden an Fenstern nach dem Selbstmordanschlag in KabulBild: Reuters/O. Sobhani

Vor einem Stützpunkt der Spezialkräfte in einem südlichen Außenbezirk Kabuls tötete am frühen Morgen ein Selbstmordattentäter drei Menschen und verletzte 15 weitere. Das teilte ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums mit.

Sowohl Zivilisten als auch Angehörige der Streitkräfte hätten sich unter den Opfern befunden, sagte ein Kommandant. Am Vortag hatten der Kommandeur der NATO-Truppen, General Austin Scott Miller, und Afghanistans Verteidigungsminister Asadullah Chalid den Stützpunkt noch besucht.

Afghanistan Kabul Bombenanschläge (Foto: AFP)
Spezialkräfte sichern den Anschlagsort in dem Außenbezirk KabulsBild: AFP

Bei einem Angriff mit einer Magnetbombe auf ein Fahrzeug seien drei weitere Zivilisten im Zentrum Kabuls verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. Bisher bekannte sich niemand zu den Anschlägen, die nur wenige Tage nach Beginn des Fastenmonats Ramadan erfolgten. In der Nordprovinz Samangan wurden in der Nacht außerdem neun Männer einer regierungstreuen Miliz getötet. Sieben weitere wurden nach Angaben von Provinzräten bei dem mutmaßlichen Taliban-Angriff verletzt.

Abkommen für Frieden in Afghanistan

Die USA hatten mit den Taliban am 29. Februar in Doha (Katar) ein Abkommen unterzeichnet. Es sieht einen Abzug der internationalen Truppen sowie einen Gefangenenaustausch vor und soll den Weg für innerafghanische Friedensgespräche bereiten. Die Regierung in Kabul war nicht daran beteiligt worden, weil die Taliban direkte Gespräche mit ihr bisher abgelehnt hatten. Der Konflikt im Land geht weiter.

In Afghanistan sind laut einem UN-Bericht im ersten Quartal mehr als 500 Zivilisten getötet worden. In der Hauptstadt Kabul starben im laufenden Jahr bei zwei großen Anschlägen bereits Dutzende Menschen.

sam/AR (afp, dpa)