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Mazedoniens Präsident Trajkovski traf internationale Vertreter

11. Juli 2002

– Vom ehemaligen UCK-Führer Ahmeti fordert er Beweise für seine Bereitschaft zur Kooperation

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Köln, 10.7.2002, DW-radio / Mazedonisch

Beim mazedonischen Präsidenten Boris Trajkovski wurde gestern Abend (9.7.) ein Treffen (mit internationalen Vertretern – MD) abgehalten. Daran beteiligten sich Mazedoniens Premier Ljubco Georgievski, der EU-Sondergesandte für Mazedonien Alain Le Roy, der OSZE-Missionschef Craig Jenness und der NATO-Gesandte (für zivile Angelegenheiten – MD) im Lande Nicolaas Biegman. Hauptthemen des Treffens waren die Sicherheitslage im Lande und der EU-Bericht über die entführten Personen, den der schwedische EU-Gesandte in Mazedonien, Lars Wahlund verfasst hatte.

Auf dem gestrigen Treffen stellte Mazedoniens Präsident Boris Trajkovski die These auf: "Wenn der ehemalige Anführer der UCK (Nationale Befreiungsarmee – MD), der nun Vorsitzender der neuen politischen Partei, der Demokratischen Union der Albaner in Mazedonien, Ali Ahmeti, bereit für eine Kooperation ist – wie die internationale Gemeinschaft angibt -, dann kann er dies nun beweisen. Wenn seine Position innerhalb der UCK-Kommandostrukturen berücksichtigt wird, dann muss Ahmeti wissen, was mit den zwölf entführten Mazedoniern geschehen ist. Auch wenn es das Werk abtrünniger Gruppierungen war, muss er trotzdem wissen, welche Personen es waren". Der Präsident forderte ferner das Innenministerium und die Staatsanwaltschaft auf, ihre Tätigkeit fortzusetzen und alle Vermissten weiterzusuchen unabhängig davon, ob sie mazedonischer oder albanischer Nationalität sind.

Am Ende des Treffens sagte der EU-Vertreter in Mazedonien Alain Le Roy: (...) "Erstens müssen alle, die etwas wissen, ihre Informationen herausgeben. Zweitens muss der Staatsanwalt beim Haager Tribunal (Internationaler Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien, ICTY – MD) überprüfen, wie er diesen Fall zu führen hat und welche Vollmachten das ICTY übernimmt und wie dann verfahren wird. Es ist offensichtlich, dass Ermittlungen zu Gunsten der Wahrheit stattfinden müssen". Einen ähnlichen Standpunkt nehmen auch die beiden Vertreter der NATO und der OSZE, Nicolaas Biegman und Craig Jenness, ein.

Bei dem Treffen wurde auch die Sicherheitslage in Mazedonien sowie der Zwischenfall thematisiert, der vor einigen Tagen bei Zelino vorgefallen war (Angehörige der Vermissten haben am 8. Juli bei dem Dorf Zelino, in der Nähe von Tetovo, die Autobahn Tetovo-Skopje stundenlang blockiert, als der Bericht des EU-Ausschusses für vermisste Personen veröffentlicht wurde – MD). Es wurde einhellig festgestellt, dass die Lage bis auf einige vereinzelte Zwischenfälle stabil sei. Den Zwischenfall bei Zelino schätzten Vertreter einiger europäischer Staaten als Manipulation der Angehörigen der Vermissten ein. Schließlich wurde noch der Bericht erörtert, den (der Leiter des EU-Ausschusses für Vermisste – MD) (...) in Mazedonien Wahlund vorgelegt hatte. (md)