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Mazedonien sucht verzweifelt neue ausländische Direktinvestoren

23. September 2004
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Skopje, 22.9.2004, UTRINSKI VESNIK, mazed.

Die ausländischen Direktinvestitionen, die viele Analytiker als Hauptantrieb für die Wirtschaftsentwicklung in der Welt herausheben, machen weiterhin einen Bogen um Mazedonien. Es ist schon jetzt klar, dass diese Erwartungen einen Dämpfer erhalten, trotz der optimistischen Ankündigungen, dass in diesem Jahr in dem Staat mindestens 200 Millionen Dollar investiert werden. (...)

Das erfolgreiche Jahr für ausländische Investitionen ist nach Angaben der mazedonischen Volksbank das Jahr 2000 gewesen, als in Mazedonien 175,13 Millionen Dollar investiert wurden. Die Grenze von 100 Millionen Dollar wurde nur einmal überschritten, und zwar 1998, als das Land 127,72 Millionen Dollar an ausländischen Investitionen hereinholte. In allen anderen Jahren seit 1994 ist der Zufluss von ausländischem Geld mehr als bescheiden gewesen – von 9,49 Millionen 1995 bis 94,26 Millionen im letzten Jahr.

Die kroatische Volksbank führt an, dass nach Mazedonien in den letzten zehn Jahren 451 Dollar pro Einwohner geflossen seien. Mazedonien ist damit im letzten Abschnitt der Skala der Umbruchländer zusammen mit Bosnien und Herzegowina (402 Dollar pro Einwohner) und Serbien und Montenegro (268 Dollar) gelangt. Vor Mazedonien befinden sich die zwei EU-Kandidaten Rumänien (mit 458 Dollar pro Einwohner an ausländischen Investitionen) und Bulgarien (mit 727 Dollar).

"Grundlage für ausländische Investitionen ist ein verlässliches Wirtschaftssystem beziehungsweise sind Maßnahmen, welche den Investoren eine garantierte Finanzsicherheit in den nächsten fünf oder zehn Jahren bieten, und nicht wie bei uns (in Mazedonien), wo Bestimmungen über Nacht geändert werden oder wo man Angst vor einer Revision der Privatisierung haben muss", sagt ein Wirtschaftsexperte. (...)

Das Versagen bei der Heranziehung von ausländischen Direktinvestitionen ist in Mazedonien seit Jahren gegenwärtig. Dies macht die Privatisierung der nichtrentablen Unternehmen und die Einnahme von nur 15 Millionen Euro durch den Verkauf an inländische Käufer deutlich. (...) Mazedonien kann keine neuen Investitionen aus dem Ausland durch die Privatisierung erwarten, weil dieser Prozess fast beendet wurde. Mehr Kapital erwartet man durch den Verkauf der mazedonischen Elektrizitätswirtschaft. (fp)