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Mazedonien nicht einmall als "Parkplatz" verzeichnet

13. Oktober 2003

– Das Land hat noch keinen Zutritt zu den Geldinvestitionen im Rahmen des Ost-West-Korridors Nr.8

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Skopje, 13.10.2003, DNEVNIK, mazed.

Der Ost-West-Korridor, bekannt auch als Korridor Nr.8, der Albanien, Mazedonien und Bulgarien mit Italien und der Türkei verbinden soll, ist noch ein Plan; Bewegungen werden in dieser Richtung noch nicht verzeichnet. Der Hauptverkehrskorridor, der Thessaloniki über Bulgarien mit den nordeuropäischen Ländern bis zum Jahr 2020 verbinden soll, soll Investitionen in Höhe von 600 Milliarden Euro in der Region notwendig machen und über 500 000 Menschen eine Arbeit sichern. Mazedonien hat leider noch keinen Zutritt zu diesen Geldinvestitionen. In der neuen Straßenkarte Europas ist Mazedonien nicht einmall als "Parkplatz" verzeichnet. Von insgesamt 317 Kilometer, die durch Mazedonien führen sollen, sind nur 34 Kilometer ausgebaut worden. Von dem Bahnkorridor von insgesamt 340 Kilometer ist nicht einmall ein Kilometer gebaut worden.

"Mazedonien braucht für dieses Projekt 1,5 Milliarden Euro und ohne direkte ausländische Hilfe kann das Land nichts machen, nicht einmall mit dem Projekt beginnen", erklärte der mazedonische Transportminister Miljaim Ajdini. Die Transportminister Italiens, Albaniens, Mazedoniens, Bulgariens und der Türkei haben auf dem letzten Treffen Ende September in Bari vereinbart, mit dem Bau zu beginnen, leider bis heute ohne Ergebnis. Es wurde vereinbart, dass die Europäische Investitionsbank 75 Prozent der Kosten decken soll und den Rest die Länder des Korridors 8. Das heißt, dass Mazedonien für das Projekt 400 Millionen Euro bereitstellen soll, was zur Zeit unmöglich wäre, sagt das Transportministerium des Landes.

Europa hat inzwischen eigene Prioritäten gesetzt und den Plan zum Bau des nach Osten verschobenen transeuropäischen Korridors, der Griechenland über Bulgarien und Ungarn mit Österreich verbinden soll, angenommen. Parallel soll auch eine Bahntrasse gebaut werden, die Thessaloniki über Sofia und Budapest mit Wien verbinden soll.

"Der transeuropäische Korridor wird die Kräfte in Richtung wirtschaftlicher Entwicklung und europäischer Einheit mobilisieren", sagte vor kurzem die EU-Verkehrskommissarin Loyola de Palacio. Es handelt sich um etwa 100 Projekte, die die EU-Mitglieder dem Verkehrsausschuss zugestellt haben. Es wurden nur 29 nationale Projekte als Kern des transeuropäischen Korridors angenommen. Die Finanzierung übernimmt die EU. Bis zum Jahr 2010 werden insgesamt 220 Milliarden Euro investiert und nach der Inbetriebnahme 2020 insgesamt 600 Milliarden Euro. Auf den Baustellen sollen etwa 500 000 Menschen Arbeit finden. (fp)