"Mazedonien hat vom EU-Gipfel nichts erhalten"
23. Juni 2003Porto Karras, 23.6.2003, VEST, mazed.
Mazedonien hat auf dem EU-Gipfel in Thessaloniki einiges erwartet, aber nichts bekommen. Keine Andeutung über Visa-Erleichterungen oder über den Kandidatenstatus für die EU sowie über den Zugang zu den europäischen Fonds. Diese Erklärung der mazedonischen Außenministerin Ilinka Mitreva nach Beendigung des ersten Arbeitstags auf dem EU-Gipfel in Porto Carras hat die versammelten Journalisten und die Mitglieder der mazedonischen Delegation äußerst überrascht.
"Wir wollten auf dem Gipfel den Kandidatenstatus erhalten. Leider wurde daraus nichts. Wir wollten auch etwas über den Beitrittstermin hören, leider ohne Erfolg. Wir erwarteten, etwas über den Zugang zu den europäischen Fonds zu hören und wurden enttäuscht", sagte Außenministerin Ilinka Mitreva auf einer Pressekonferenz vor mazedonischen Journalisten. Ihre Erklärung verunsicherte die Delegationsmitglieder, die meinten, dass die Formulierung zu scharf sei und dass sie selber von der erwarteten EU-Kandidatur seitens der Ministerin überrascht seien.
Mazedonien hat nach Erklärungen Frau Mitrevas nur eines erhalten, nämlich den "Vorschlag zur schnelleren Partnerschaft und Intensivierung des Eingliederungsprozesses" als eine Vorstufen-Strategie zur Intensivierung der Reformen.
Ilinka Mitreva nannte dabei auch einige Neuheiten von dem EU-Gipfel in Thessaloniki. Mazedonien erhält Erleichterungen beim zollfreien Export in die Länder der Europäischen Union, Zugang zu allen Ausschreibungen der Europäischen Kommission, was bis heute nicht der Fall war, sowie den Start von "bilateralen Gesprächen mit den EU-Staaten zur Aufhebung der Visumpflicht". Mitreva zufolge mit wenig Chancen, weil wir in einer "Region mit erhöhter Instabilität leben". (...) (fp)