Mazedonien führend bei Mordfällen in Europa
16. Oktober 2003Skopje, 16.10.2003, UTRINSKI VESNIK, mazed.
Mazedonien nahm nach der Zahl der Morde mit Schusswaffen im letzten Jahr den unrühmlichen ersten Platz in Europa ein. Mit 42 Morden pro eine Million Einwohner ist das Land führend auf der schwarzen Liste. Das letzte Jahr nach dem Krieg mit insgesamt 102 Morden zählt als Rekordjahr; aufgeklärt wurden nur 84 Fälle. Fast alle diese Verbrechen seien mit Hilfe illegaler Schusswaffen verübt worden, wurde aus der Statistik des Innenministeriums bekannt.
Dem Innenministerium zufolge sind allein in den ersten neun Monaten des Jahres in Mazedonien 60 Morde verübt und 46 aufgeklärt worden. (...) Die Mordabteilung des Ministeriums teilte mit, dass es in den letzten zwei bis drei Jahren auch Fälle gab, die absichtlich vertuscht worden seien. Hinter einigen Morden hätten auch politische Motive gesteckt, und gerade hier sei es äußerst schwierig die Ermittlungen fortzusetzen, trotz bekannter Hintergründe. In der Zeit zwischen 2000 und 2002 gab es in Skopje und Tetovo jeweils fünf solche Fälle, in Gostivar, Kicevo und Umgebung jeweils drei sowie in Struga und Strumica jeweils einen Fall.
Die Mord-Experten betonen, dass in einigen Fällen Politiker für das "Alibi" gesorgt hätten und dass die Mörder nach Verüben der Tat Schutz bei politischen Parteien gesucht hätten. Ein mutmaßlicher Mörder – gegen Ihn wurde ein Strafverfahren eingeleitet – war ein enger Mitarbeiter des ehemaligen Innenministers. (fp)