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Massenproteste von Moslems in Asien

12. Oktober 2001

Zehntausende Moslemshaben in Asien nach den ersten Freitagsgebeten seit Beginn der US-Luftangriffe auf Afghanistan zum Teil gewaltsam gegen die USA protestiert.

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Proteste in PakistanBild: AP

Mehrere tausend Demonstranten haben sich in Pakistan erneut Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Die Sicherheitskräfte in der Hafenstadt Karachi setzten Tränengas ein und schossen in die Luft. Die Menge warf mit Steinen auf die Beamten. Die Proteste richteten sich gegen die US-Angriffe auf Afghanistan. Demonstranten versuchten, ein Regierungsgebäude zu stürmen. Außerdem setzten sie ein Schnellrestaurant, einen Bus und weitere Fahrzeuge in Brand. Seit Tagen protestieren radikale Moslems im ganzen Land gegen die US-Militäraktion. Bei den Ausschreitungen wurden bislang zehn Menschen getötet. Mehrere islamische Parteien riefen zu einem landesweiten Streik am Montag anlässlich des Besuchs von US-Außenminister Colin Powell auf.

Massive Sicherheitsvorkehrungen auch in Indonesien

Vor der US-Botschaft in der indonesischen Hauptstadt Jakarta kam es zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und mehreren hundert radikalen Moslems. Die Polizei habe kurzzeitig Wasserwerfer eingesetzt, um die Teilnehmer auseinanderzutreiben, berichteten Augenzeugen. Durch die Straßen von Yogjakarta auf der indonesischen Hauptinsel Java zogen 3000 Demonstranten. In einem Restaurant in der indonesischen Provinz Südsulawesi explodierte eine Bombe. In Jakarta wurden wegen befürchteter gewaltsamer Proteste nach den Freitagsgebeten 5000 Polizisten und 2500 zivile Sicherheitsbeamte zusammengerufen. In Indonesien leben weltweit die meisten Moslems.

In Sri Lanka versammelten sich nach den Gebeten mehr als 25.000 Moslems zu anti-amerikanischen Kundgebungen. Auch vor der diplomatischen Vertretung der USA in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur versammelten sich rund 2000 Mitglieder der islamistischen PAS-Partei.