Zwei Tote in Mannheim - Autofahrer rast in Menschenmenge
Veröffentlicht 3. März 2025Zuletzt aktualisiert 3. März 2025Nach Angaben des baden-württembergischen Innenministers Thomas Strobl (CDU) saß ein 40 Jahre alter Deutscher aus Rheinland-Pfalz am Steuer des Wagens. Er sei festgenommen worden und liege verletzt in einem Krankenhaus. Die Ermittler gehen nicht von weiteren Tätern aus.
Unklar ist bislang, ob es sich um einen Unfall handelt. Nach Augenzeugenberichten soll der Mann mit seinem Wagen vom Friedrichsring kommend in die mehrere Hundert Meter langen Planken, die Haupteinkaufstraße in Mannheim, gerast sein und auf Höhe des Paradeplatzes mehrere Passanten an- oder umgefahren haben. Augenzeugenberichten zufolge waren am Ort des Geschehens Trümmer zu sehen, mindestens eine Person lag abgedeckt unter einer Plane.
Innenministerium warnt die Bevölkerung
Das baden-württembergische Innenministerium hatte unmittelbar nach dem Vorfall die Bevölkerung vor einer "lebensbedrohlichen Lage" gewarnt. Die Bevölkerung wurde gebeten, die Innenstadt großräumig zu meiden.
Nach dem Vorfall in der Innenstadt hatte die Uniklinik Mannheim nach eigenen Angaben alles für einen möglichen Massenunfall mit Verletzten vorbereitet. Im Klinikum sei der Katastrophen- und Einsatzplan umgesetzt worden, mit dem die Versorgung von Verletzen vorbereitet wird. Es seien insgesamt acht Trauma-Teams bereitgestellt worden, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.
"Verschiebbare Operationen, die noch nicht begonnen hatten, wurden umgehend vom Operationsplan genommen, um zusätzliche Operationskapazitäten zu schaffen", teilte die Uniklinik mit. Es seien auch die Kapazitäten auf den Intensivstationen verstärkt worden.
Vorfall weckt Erinnerungen an Magdeburg und München
In den vergangenen Wochen hatte es mehrere Anschläge gegeben, bei denen Autos in eine Menschenmenge gefahren waren. Im Dezember wurden in Magdeburg sechs Menschen getötet, als ein Mann über den Weihnachtsmarkt gerast war. Mitte Februar hatte ein Mann sein Fahrzeug in eine Gruppe von Demonstranten in München gesteuert. Dabei kamen eine junge Frau und ein Kleinkind ums Leben.
Mannheim liegt im Norden des deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg an der Grenze zu Hessen und Rheinland-Pfalz. Die Stadt ist mit rund 320.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs.
Kein Fastnachtszug in Heidelberg
Wegen der Todesfahrt in Mannheim wurde der für Dienstag geplante Heidelberger Fastnachtszug abgesagt. "Die schrecklichen Bilder aus Mannheim sind erschütternd und wir sind in Gedanken bei den Opfern und ihren Familien. Unsere Nachbarstadt muss zum zweiten Mal binnen eines Jahres so eine furchtbare Gewalttat erleiden - in so einer Situation war es für uns unvorstellbar, bei uns in Heidelberg einen fröhlichen Fastnachtszug zu feiern", begründete Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner die Absage.
haz/se/ust (dpa, rtr, mannheimer-morgen.de, X)
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