Machthaber Südossetiens befürchten Wiederholung des „Adscharischen Szenarios“ in ihrer Republik
6. Mai 2004Moskau, 6.5.2004, INTERFAX-AWN, russ.
In Zchinwali ist man besorgt, dass sich das "Adscharische Szenario" in Südossetien mit dem Ziel wiederholen könnte, die Führung der Republik zu stürzen. "In Südossetien lebt kompakt eine bedeutende Zahl von Georgiern, deshalb schließt die Führung der Republik nicht aus, dass Tbilissi, indem es sich auf diese Bevölkerungsgruppe stützt, versuchen könnte, in Südossetien das Adscharische Szenario zu wiederholen, um den sogenannten Separatismus zu beseitigen", sagte der Parlamentsvorsitzende dieser nicht anerkannten Republik, Stanislaw Kotschijew, am Donnerstag (6.5.) telefonisch "Interfax-AWN". "Wir verstehen, dass nach den Erklärungen von Micheil Saakaschwili über die Priorität der Wiederherstellung der territorialen Integrität Georgiens, über mögliche Märsche in die abgesonderten Territorien jegliche Handlungen folgen können, auch die Anwendung von Gewalt ist nicht ausgeschlossen", so der Chef des südossetischen Parlaments.
Der Vertreter Zchinwalis betonte gleichzeitig, dass in Südossetien Sonderbedingungen herrschen, die in gewissem Maße eine bewaffnete Aggression von außen ausschließen. "Auf dem Territorium der Republik befinden sich Truppen, die den Frieden in der Zone des georgisch-ossetischen Konfliktes unterstützen, sie sind die Sicherheitsgaranten, da das Mandat den Friedenstruppen vorschreibt, jegliche Zwischenfälle zwischen den Konfliktseiten zu unterbinden", sagte er. Dabei betonte Stanislaw Kotschijew, dass "Südossetien ein unabhängiger Staat ist und unsere Machtstrukturen, die vorläufig nicht in Kampfbereitschaft versetzt wurden, auch zu selbständigen Handlungen bereit sind, um die Souveränität der Republik zu gewährleisten". (lr)