Liger, Maultier und Co.: Skurrile Mischlinge der Tierwelt
Löwen und Tiger kommen sich nur in Zoos sehr nahe und zeugen Nachwuchs: Liger. Es gibt aber noch viele andere Artenmischlinge. Hier ein paar skurrile und überraschende Beispiele.
Kleiner Goliath
Niedlich, oder? Der kleine Goliath ist eine außergewöhnliche Kreuzung zwischen Löwen-Papa und Tiger-Mama - ein sogenannter Liger aus einem Privatzoo in Rumänien. Die Katzenhybride werden bis zu 3,5 Meter groß und mit über 350 Kilogramm manchmal sogar schwerer als ihre beiden Elternarten.
Liger gibt es nur in Zoos
Weltweit gibt es derzeit etwa 25 Liger. Mischlinge aus Löwen und Tigern kommen in freier Wildbahn nicht vor, es gibt sie lediglich in Zoos. Wie dieses Exemplar namens Zita im Zoo im russischen Novosibirsk. Weibliche Liger sind meist fortpflanzungsfähig, männliche Liger hingegen unfruchtbar. Hybride Tierart heißt es, wenn sich zwei Arten paaren und dabei eine lebensfähige Mischform herauskommt.
Pizzly-Bär
Grizzlybären und Eisbären (im Englischen: polar bear) kommen sich aufgrund des Klimawandels näher und zeugen Nachwuchs: die Pizzly-Bären. Der Pizzly-Bär hat helles Fell, braune Füße und eine Art dunklen Ring um die Augen. Meistens ist die Mutter eine Eisbärin, der Vater ein Grizzly-Bär. Pizzly-Bären sind selbst auch fortpflanzungsfähig.
Maultier und Maulesel
Das vielleicht bekannteste Hybridtier ist das Maultier - eine Kreuzung aus Eselshengst und Pferdestute. Ist die Mutter der Esel, spricht man vom Maulesel. Die Tiere sind selbst nicht fortpflanzungsfähig, aber beliebte Lasttiere, da sie ausdauernder sind als Pferde, aber weniger störrisch als Esel.
Zesel
Diese Mischung aus Zebra und Esel - Zesel oder auch Zebresel genannt - kam im Jahr 2013 im Zoo von Florenz zur Welt. Sein Name ist Ippo. Esel-Zebra-Mischlinge kommen auch vereinzelt in freier Natur vor, etwa in Äthiopien. Es gibt auch Mischungen aus Zebras und Pferden, Zorse genannt - vom englischen Wort "horse" für "Pferd". Zesel und Zorsen sind meist unfruchtbar.
Wolphin
Nein, mit Wölfen hat der Wolphin nichts zu tun. Er ist eine Kreuzung aus Wal (whale) und Delfin (dolphin). Dieser verletzte Wolphin heißt "Kekaimalu" und lebt im Meeres-Themenpark Sea World an der australischen Gold Coast. "Kekaimalu" ist aus der Paarung eines weiblichen Großen Tümmlers mit einem männlichen Kleinen Schwertwal hervorgegangen.
Teichfrosch
Was weniger bekannt ist: Auch der deutsche Teichfrosch ist ein Hybrid! Er entstand einst aus dem Seefrosch und dem Kleinen Wasserfrosch. Der Teichfrosch ist kleiner als der Seefrosch (10 bis 16 Zentimeter), aber größer als der Wasserfrosch (etwa 5 Zentimeter). Sein Quaken ähnelt den Lauten beider Arten, liegt also stimmlich dazwischen. Er vermehrt sich munter in deutschen Gartenteichen.
Cama
In Dubai kam Ende der 1990er Jahre das wahrscheinlich erste Cama zur Welt - eine Mischung aus Kamel und Lama. Es entstand über künstliche Besamung. Weitere Camas folgten später. Das Ziel des Züchters: eine Tierart, die mehr Wolle erzeugt als das Lama und so groß und so stark ist wie ein Kamel.
Schiege
Eine Kreuzung aus Schaf und Ziege scheint nicht überraschend - aber das täuscht. Die beiden Arten sind genetisch nämlich sehr weit auseinander. Wenn sich auf einer Weide Ziegen und Schafe paaren, wird der Nachwuchs meist tot geboren. Es gibt aber einige Ausnahmen: Bei diesen Zwillingen handelt es sich vermutlich um den Hybridnachwuchs einer weiblichen Ziege und eines Cheviot-Widders.