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KonflikteLibanon

Israel attackiert den Süden Beiruts

28. März 2025

Eigentlich gilt seit Ende November eine Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah. Doch diese bröckelt zusehends. Die israelische Armee reagiert massiv auf Raketenbeschuss aus dem Libanon.

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Libanon | Rauch steigt nach einem Angriff südlich von Beirut auf
Israelischer Luftschlag: Rauch steigt nach einem Angriff im Süden von Beirut aufBild: Mohamed Azakir/REUTERS

Erstmals seit Inkrafttreten der Waffenruhe Ende November hat die israelische Armee wieder einen Luftangriff auf Ziele in südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut geflogen. Medien berichteten, Kampfflugzeuge hätten dichtbesiedelte Viertel attackiert.

Zuvor hatte Israels Militär die dortigen Einwohner aufgefordert, Gegenden rund um "Einrichtungen der Hisbollah-Miliz" zu verlassen. Nach dem Evakuierungsaufruf brach mancherorts Panik aus, wie Korrespondenten beobachteten. Eltern hasteten zu den Schulen, um ihre Kinder abzuholen. Auf den Straßen, die aus dem Viertel herausführen, bildeten sich lange Staus.

Libanon 2025 | Feuerwehr-Einsatz nach israelischem Luftschlag
Löscharbeiten: die Feuerwehr an einem getroffenen GebäudeBild: AFP

Die israelische Armee hatte am Freitagmorgen mitgeteilt, aus dem Libanon habe es erneut Raketenangriffe in Richtung Israel gegeben. Das Militär habe "zwei Projektile" als aus dem Libanon kommend identifiziert. Eines sei abgefangen worden, das zweite im Libanon selbst niedergegangen.

"Kreislauf der Gewalt"

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verurteilte Israels Reaktion gleichwohl als "inakzeptabel". Sie spiele der Hisbollah in die Hände, meinte Macron nach einem Treffen mit dem libanesischen Präsidenten Joseph Aoun in Paris. Aoun betonte seinerseits, der Libanon sei entschlossen, seine Armee zu stärken. So solle der "Kreislauf der Gewalt" gestoppt werden.

Frankreich Paris 2015 Joseph Aoun und Emmanuel Macron bei einer Pressekonferenz im Élysée-Palast
Pressekonferenz im Élysée-Palast: die Präsidenten Joseph Aoun (l.) und Emmanuel Macron Bild: Sarah Meyssonnier/AFP

Die Hisbollah selbst bestritt, für den jüngsten Beschuss überhaupt verantwortlich zu sein. Bereits am vergangenen Wochenende war es zu einem Raketenangriff auf Nordisrael gekommen, für den die vom Iran unterstützte Miliz ebenfalls jede Verantwortung von sich wies.

Die Folgen wirken nach

Nach Beginn des Kriegs im Gazastreifen im Oktober 2023 hatte die Hisbollah mehr als ein Jahr lang verstärkt Raketen nach Israel gefeuert. Sie wollte damit nach eigenen Angaben die in Gaza herrschende Hamas unterstützen. Sowohl die Hamas als auch die Hisbollah werden von Israel und etlichen anderen Staaten als Terrororganisation betrachtet.

In der Folge flohen damals rund 60.000 Menschen aus dem Norden Israels. Nur ein kleiner Teil von ihnen ist seit dem Inkrafttreten der Waffenruhe zurückgekehrt. Auf der libanesischen Seite wurden rund eine Million Menschen durch die Kämpfe aus dem Süden des Landes vertrieben.

wa/sti/HF (afp, dpa, rtr)

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