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Laser-Angriff: China weist deutsche Vorwürfe zurück

9. Juli 2025

China soll einen Laser gegen ein deutsches Flugzeug im Roten Meer verwendet haben. Berlin fordert Aufklärung, Peking dementiert die Vorwürfe. Droht eine Anspannung der deutsch-chinesischen Beziehungen?

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Chinas Außenamtssprecherin Mao Ning
Die chinesische Außenamtssprecherin Mao NingBild: Johannes Neudecker/dpa/picture alliance

Peking hat die Vorwürfe der Bundesregierung zu dem Lasereinsatz gegen ein deutsches Flugzeug über dem Roten Meer bestritten. Die Informationen Deutschlands stimmten überhaupt nicht mit den Fakten überein, die der chinesischen Seite bekannt seien, sagte Außenamtssprecherin Mao Ning in Peking. 

Mao zufolge führte Chinas Marine Geleitschutzoperationen im Golf von Aden und in den Gewässern vor Somalia durch und kam ihrer Verantwortung zur Aufrechterhaltung der Sicherheit nach. Beide Seiten sollten ihren Austausch verstärken und Missverständnisse und Fehleinschätzungen vermeiden, sagte die Sprecherin.

Lasereinsatz auf dem Roten Meer

Bei dem Vorfall Anfang Juli hatte ein chinesisches Kriegsschiff deutschen Angaben zufolge ohne Grund und vorherige Kontaktaufnahme einen Laser auf das deutsche Aufklärungsflugzeug gerichtet. Die Maschine war im Rahmen der EU-Mission "Aspides" im Einsatz, die Handelsschiffe vor Angriffen durch die jemenitische Huthi-Miliz im Roten Meer schützen soll.

Angriffe der Huthi: Eskaliert der Krieg im Nahen Osten?

Das Anstrahlen eines Flugzeugs mit einem Laser gilt im militärischen Kontext mindestens als Drohgebärde. Das Auswärtige Amt bestellte in Reaktion darauf den chinesischen Botschafter in Berlin ein - ein deutliches diplomatisches Signal der Verärgerung.

Wadephul "mehr als irritiert"

Bundesaußenminister Johann Wadephul forderte eine Aufklärung durch die chinesische Führung. "Ich bin mehr als irritiert über diesen Vorfall", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Wadephul betonte, dass eine solche Störung der Luftfahrzeuge wie auch jede andere anlasslose Gefährdung deutscher Einheiten nicht akzeptabel sei.

Der Minister warnte zudem, der Vorfall könne die deutsch-chinesischen Beziehungen belasten. Deutschland strebe zwar weiterhin einen partnerschaftlichen Umgang auf Augenhöhe mit China an, werde jedoch "jedes regelwidrige Verhalten und jede Missachtung der regelbasierten Ordnung klar zurückweisen", so Wadephul.

ch/pgr (dpa, afp)

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